Biobasierte Klebstoffe in der Entwicklung

Bundeslandwirtschaftsministerium fördert Forschung zu Klebstoffen für Holzwerkstoffe und industrielle Anwendungen

2014 schrieb das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Förderschwerpunkt „Klebstoffe und Bindemittel“ im Rahmen des Förderprogramms „Nachwachsende Rohstoffe“ aus. Inzwischen wurden für 12 Konsortien vom Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) knapp 6,7 Mio. Euro bewilligt. Weitere Forschungsverbünde nehmen 2016 ihre Arbeit auf.

Inhaltlich zielte die Ausschreibung auf zwei Bereiche: Zum einen sollen künftig formaldehydhaltige Bindemittel in Holzwerkstoffen substituiert werden, hier ist die Entwicklung sowohl biobasierter als auch konventioneller Produkte möglich. Zum anderen will das BMEL die Forschung zu Industrieklebstoffen forcieren, hier sollen die Produkte so weit wie technisch und ökonomisch möglich aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

Eine der Anforderungen des Förderschwerpunktes „Klebstoffe und Bindemittel“ betraf das ausreichende Marktpotenzial, das bei den Projektideen berücksichtigt werden sollte. Wie vielversprechend die Vorhaben in diesem Punkt  sind, zeigt das Beispiel „dextrinova“, ein  Ausgründungsprojekt der Universität Jena, das sich die Entwicklung biogener Schmelzklebstoffe für medizinische Anwendungen vorgenommen hat. Beim bundesweiten Businessplan-Wettbewerb „Science4Life Venture Cup 2015″ errang das dextrinova-Projektteam in diesem Sommer den 5. Platz von insgesamt 129 eingereichten Geschäftsideen.

Bereits bewilligte Vorhaben im Förderschwerpunkt „Klebstoffe und Bindemittel“:

Förderkennzeichen – Projektkoordinator
Vorhaben

  • 22027914 – Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP)
    Entwicklung innovativer Klebstoffsysteme auf Basis von Biopolymeren – optimierte Strukturen zur Verbesserung der Klebeigenschaften (Bioadhesives)
  • 22026014 – Fraunhofer-Einrichtung für Polymermaterialien und Composite (PYCO)
    Holzfurnierprepregs mit anteilig-biobasiertem Bindemittel
  • 22026314 – Johann Heinrich von Thünen-Institut
    Entwicklung biobasierter nicht reaktiver Hotmelt-Klebstoffe
  • 22021714 – Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V.
    Entwicklung biobasierter Hotmelt-Klebstoffe und deren Anwendung in Papier- und Kartonverpackungen (Glykopack)
  • 22020514 – Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM)
    Klebstoffe auf Basis epoxidierter pflanzlicher Öle und hydroxyfunktioneller Polyester aus natürlichen Monomeren
  • 22021114 – Fraunhofer-Institut für Holzforschung – Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI)
    Formaldehydfreie Aminoharze auf Basis von Glykolaldehyd für Holzwerkstoffe und Dekorpapiere
  • 22030514 – Technische Universität Kaiserslautern
    Biomimetischer Klebstoff aus ligninhaltigen Pflanzenresten (BioBond)
  • 22025814 – Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    Transglutaminase-quervernetzte Proteine als Bindemittel für Holzwerkstoffe
  • 22013514 – Technische Hochschule Köln
    Neue biobasierte Oligomere als Diol- und Polyol-Komponenten in Polyurethan-Klebstoffen
  • 22027314 – Papiertechnische Stiftung (PTS)
    Boraxfreie Wellpappenherstellung (Borawell)
  • 22027514 – Fraunhofer-Institut für Holzforschung – Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI)
    Entwicklung formaldehydfreier Dispersionsklebstoffe auf Basis von Polyvinylacetat und Zuckerderivaten für die Holzwerkstoffherstellung (PVAc-ZuckerKlebstoff)
  • 22026114 – Jowat SE
    Synthese von ligninbasierten Polymeren und deren Formulierung zu Klebstoffspezialitäten (LignoGlue)

Source

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V., Pressemitteilung, 2015-11-03.

Supplier

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Fraunhofer-Einrichtung für Polymermaterialien und Composite (PYCO)
Fraunhofer-Institut für angewandte Polymerforschung (IAP)
Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM)
Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut WKI
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI)
Jowat AG
Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V.
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU)
Papiertechnische Stiftung
Technische Hochschule Köln (TH Köln)
Technische Universität Kaiserslautern

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