Die Forschenden des Fraunhofer WKI präsentieren das »Bioconcept-Car« auf der IAA 2021. Zusammen mit HOBUM Oleochemicals, Porsche Motorsport und dem Rennteam Four Motors entwickeln Forschende des Fraunhofer WKI Leichtbauteile für Fahrzeugkarosserien. Die dort eingesetzten, eigens dafür entwickelten naturfaserverstärkten Bio-Kunststoffe dienen als Ersatz für herkömmliche Verbundwerkstoffe.
Derzeit entwickeln die Forschenden die Fahrzeugtür weiter, sodass sie einen biogenen Anteil von 85 Prozent erreichen wird. Hierfür werden Naturfasern, biobasierte Harz-Härter-Mischungen sowie biobasierte Lacksysteme eingesetzt. Für das Pilotfahrzeug »Bioconcept-Car« haben Wissenschaftler/innen des Fraunhofer WKI bereits Karosserieteile aus 100 Prozent Naturfasern als Verstärkungskomponente entwickelt. In der Entwicklungsphase wurden verschiedene Naturfasern wie Hanf, Jute und Flachs eingesetzt. Naturfasern weisen im Vergleich zu Carbonfasern zwar geringere Steifigkeiten und Festigkeiten auf, die erreichten Werte erfüllen jedoch die anwendungsspezifischen Anforderungen vollständig. Naturfasern bieten zusätzlich zu den mechanischen Eigenschaften diverse weitere Vorteile gegenüber Carbon. Dazu zählen (schwingungs-)dämpfende und akustische Eigenschaften sowie eine deutlich geringere Splitterneigung. Diese hilft, die Verletzungsgefahr bei Unfällen zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil der neuartigen Naturfaserbauteile ist ihre gute Recyclingfähigkeit.
Mit diesem Projekt unterstützt das Fraunhofer WKI den Aufbau einer biobasierten Wirtschaft (Bioökonomie).
Aufgrund der Corona-Pandemie findet die IAA 2021 als physische Präsenzveranstaltung mit digitaler Verlängerung (hybrides Format) und unter Einbindung eines Hygienekonzeptes statt. Vom 7. bis 12. September 2021 zeigt das Fraunhofer WKI seine Forschung auf dem Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Gesellschaft im Open Space am Königsplatz in München, Stand: KP185.
Zum Hintergrund des Fraunhofer WKI
Nachhaltigkeit durch Nutzung nachwachsender Rohstoffe steht seit 75 Jahren im Fokus des Fraunhofer WKI. Das Institut mit Standorten in Braunschweig, Hannover und Wolfsburg ist spezialisiert auf Verfahrenstechnik, Naturfaser-Verbundkunststoffe, Bindemittel und Beschichtungen, Holz- und Emissionsschutz, Qualitätssicherung von Holzprodukten, Werkstoff- und Produktprüfungen, Recyclingverfahren sowie den Einsatz von organischen Baustoffen und Holz im Bau. Nahezu alle Verfahren und Werkstoffe, die aus der Forschungstätigkeit hervorgehen, werden industriell genutzt.
Source
Fraunhofer WKI, Pressemitteilung, 2021-08-31.
Supplier
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Four Motors GmbH
Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut WKI
Hobum Oleochemicals
Porsche
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