Mit großen Plänen trägt sich derzeit der Verein zur Förderung des Hanfanbaus NRW unter Vorsitz von Karl-Erich Oldemeyer. Auf dem Gelände der Tiede Landtechnik GmbH in Werther bei Gütersloh, die ihren Betrieb einstellt, soll ein Millionen-schweres Faseraufschluss-Projekt aufgezogen werden. Hiermit könnte die Großversuchs-Anlage der Moeller-Group im lippischen Kalletal ersetzt und größer dimensioniert werden (vgl. Meldung vom 2002-02-01).
Die Weiterverarbeitungsanlage soll vielen Bauern die Transportwege verkürzen und somit einen Anreiz bieten, mehr Hanf anzubauen. Mit geplanten 30.000 Tonnen Hanfstroh-Aufschluss und Veredelung erhofft sich der Verein eine Ausweitung der Anbaufläche auf bis zu 4.000 Hektar. „Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass das Interesse bei den Bauern zunehmend größer wird“, weiß Oldemeyer, der vor dem Hintergrund der EU-Osterweiterung mit ihrem zusätzlichen Druck auf die Märkte und dem Verfall der Getreidepreise im Hanfanbau eine reelle Marktnische sieht.
Die stetig steigende Nachfrage der Industrie sei schon heute höher als das Angebot, das in der Region von lediglich 50 Betrieben auf 200 Hektar bestritten wird. Eine wachsende Nachfrage nach Dämm- oder Verbundwerkstoffen für die Automobilindustrie und auch nach Schäbeneinstreu lassen den Hanfanbau zunehmend lukrativ erscheinen.
Oldemeyer und sein Hanfverein, der bereits mit NRW-Unterstützung in Werther ein Informationszentrum Hanf unterhält (vgl. Meldung vom 2002-06-13), haben die Pläne für das Projekt bereits konkretisiert. Es gilt derzeit nur noch, Fördermodelle abzuwägen, Gespräche mit Investoren zu führen sowie ggfs. auch das Interesse von Stadt- und Landkreis zu wecken.
Source
Lippische Landeszeitung vom 2003-01-24.
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