Im Hinblick auf eine nachhaltige Rohstoff- und Energiewende widmet sich Fraunhofer UMSICHT seit gut zwanzig Jahren der Entwicklung anwendungsorientierter biobasierter Kunststoffe sowie der genauen Betrachtung von Verwertungspfaden. Im kürzlich gestarteten Forschungsverbund »Nachhaltige Verwertungsstrategien für Produkte und Abfälle aus biobasierten Kunststoffen« bewertet das Oberhausener Forschungsinstitut die ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von Verfahrensalternativen für das Recycling von Kunststoffen, speziell von Produkten aus Polymilchsäure, auch als Polylactid (PLA) bekannt. Das Projekt bietet eine Vielzahl von Chancen, nicht nur zum Wissenszuwachs auf dem Gebiet des PLA-Recyclings, sondern auch in Bezug auf die mittelfristige Verwertung der Resultate in der industriellen Praxis.
Verwertungspfad von PLA-Produkten
Aus biobasiertem Kunststoff, wie z.B. Polymilchsäure, auch Polylactid (PLA) genannt, lassen sich unterschiedlichste Produkte herstellen. Sie bieten gegenüber fossilen Kunststoffen meist Vorteile hinsichtlich des Klimaschutzes und der Einsparung fossiler Ressourcen. Der Forschungsverbund »Nachhaltige Verwertungsstrategien für Produkte und Abfälle aus biobasierten Kunststoffen« untersucht Möglichkeiten zum werkstofflichen und chemischen Recycling von PLA. Das Projektkonsortium widmet sich vorrangig den technischen Fragestellungen zum Sortier- und Recyclingverhalten von PLA-Produkten aus der Verpackungsabfallsammlung, dem sogenannten Post-Consumer-Bereich, wie PLA-Joghurtbechern. Von Fraunhofer UMSICHT werden die Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit verschiedener PLA-Recyclingverfahren bewertet, um so langfristig die Umweltfreundlichkeit von PLA-Produkten in ihrem Lebenszyklus zu verbessern.
Unterschiedliche mechanische und chemische Verfahrensrouten werden im Forschungsverbund unter der Koordination und Mitarbeit der KNOTEN WEIMAR GmbH von folgenden Partnern entwickelt:
- Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der Technischen Universität Chemnitz
- Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV)
- Fraunhofer-Institut für Holzforschung (WKI)
- Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP)
- Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB) der Hochschule Hannover zusammen mit der Bösel Plastic Management
Nachhaltige Verwertungsstrategien für PLA
Parallel zu den technischen Entwicklungen beurteilt Fraunhofer UMSICHT die ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von Verfahrensalternativen für das PLA-Recycling: Durch Mehrfachnutzung von Produkten aus PLA lassen sich nämlich Ressourcen und Emissionen einsparen. »Unsere Ergebnisse begleiten die Entwicklung von PLA-Recyclingverfahren und zeigen den ökologischen Nutzen und Verbesserungsbedarf auf«, erläutert Markus Hiebel, stellv. Leiter der Abteilung Ressourcen- und Innovationsmanagement. Die Bewertung der Recyclingalternativen soll Verfahrensentwicklern und -vermarktern Argumente zur Markteinführung an die Hand geben.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. schließen mit der Förderung des Forschungsverbunds weitere Wissenslücken hinsichtlich der diversen Fragestellungen zum Recycling und damit nachhaltigen Verwertungsmöglichkeiten von biobasierten Kunststoffen.
Weitere Informationen
– Erfahren Sie mehr über die Aktivitäten der Abteilung Biobasierte Kunststoffe
Source
Fraunhofer UMSICHT, Pressemitteilung, 2015-04-13.
Supplier
Bösel Plastic Management GmbH
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Fraunhofer-Institut für angewandte Polymerforschung (IAP)
Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut WKI
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT)
Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV)
Hochschule Hannover
Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB)
Technische Universität Chemnitz
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