Das BMBF hat die Förderbewilligung für das Projekt AELMON an ein Konsortium von zwei KMUs und zwei akademischen Instituten verschickt. AELMON wird in Kooperation mit dem Karl-Winnacker-Institut der DECHEMA in Frankfurt, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie den beiden KMUs Phytowelt GreenTechnologies und der in Düsseldorf ansässigen Autodisplay Biotech GmbH durchgeführt. Das Projekt erschließt neuartige Grundlagen für die Nutzung pflanzlicher Enzymsysteme in industriellen Produktionssystemen.
AELMON ist das Akronym für “Artifizieller ELektronentransfer und pflanzliche Monooxygenasen als Basis innovativer Katalysesysteme”. Der wissenschaftliche Hintergrund ist die industrielle Nutzung einer Familie von Pflanzenenzymen – den so genannten P450-Enzymen, deren herausragende Eigenschaften schon seit langem bekannt sind, die sich aber bisher nicht wirtschaftlich für chemische Synthesen einsetzen lassen. “Durch die Mitarbeit in diesem Projekt kann sich die Autodisplay- Technologie weiter als Lösungsansatz für die Darstellung schwierig zu handhabender Enzyme wie den P450-Enzymen positionieren,” sagt Dr. Ruth Maas, Geschäftsführerin der Autodisplay Biotech.
Das Projekt stellt für die Firmenstrategie der Phytowelt, Know-how der Pflanzenbiotechnologie für neue, zum Teil überraschende Anwendungsgebiete einsatzfähig zu machen, einen wichtigen Meilenstein dar. “Die spezielle Thematik besetzt die Schnittstelle zwischen Grüner und Weißer Biotechnologie und hat das Potenzial, völlig neue Wertschöpfungsketten zu erschließen,” kommentiert Dr. Peter Welters, Geschäftsführer der Phytowelt das Projekt.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der im Projektrahmen zu untersuchenden Systeme ist die Biosynthese eines Terpens, dessen potente pharmakologische Eigenschaften es bereits in den Fokus der Krebsforschung gerückt haben. Ein weiteres Teilprojekt wird die Untersuchung neuer Synthesemethoden von Grundbausteinen für innovative Kunststoffe mit Premiumeigenschaften sein.
Besonderes Innovationspotenzial bezieht AELMON aus neuartigen Verfahren zur Produktion der P450-Enzyme bei den Partnern Uni Münster und AutoDisplay, aber auch aus der geplanten Entwicklung eines neuen biotechnologischen Verfahrens unter Einsatz der Elektrochemie. Die Kombination von Elektrochemie und Biokatalyse stellt einen Forschungsschwerpunkt der DECHEMA dar, der das Design besonders nachhaltiger Produktionsprozesse mit P450-Monooxygenasen zum Ziel hat.
Source
CLIP 2012, 2012-03-01.
Supplier
Autodisplay Biotech GmbH
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Karl-Winnacker-Institut (DECHEMA)
Phytowelt Green Technologies GmbH
Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster
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