Die Technische Universität München (TUM) arbeitet an alternativen, klimaneutralen Kraftstoffen für die Nutzung im Verkehr. Unter Beteiligung von sechs TUM-Professuren am Campus Straubing (TUMCS) für Biotechnologie und Nachhaltigkeit sowie Partnern aus Industrie und Wissenschaft fördert das Bundesverkehrsministerium das Projekt Synergy Fuels über eine Laufzeit von vier Jahren mit insgesamt 13,6 Mio. Euro – davon 5,7 Mio. Euro für die TUM.
Um den Verkehrssektor in eine nachhaltige Zukunft zu überführen, müssen CO2-Emissionen weiter reduziert werden. Dafür bedarf es auch neuer, nachhaltiger Kraftstoffe. Diese lassen sich in Biokraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen sowie strombasierte Kraftstoffe (eFuels) einteilen, welche aus Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser durch den Einsatz erneuerbarer elektrischer Energie hergestellt werden (Power-to-X-Technologie).
Ziel des Projekts Synergy Fuels ist, die Produktion von Biokraftstoffen mit der von eFuels zu kombinieren und dafür ein integriertes Raffinerie-Konzept zu entwickeln. Diese neuartige stoffliche und energetische Integration bestehender Konzepte bei der Nutzung von biogenen Reststoffen, CO2 und erneuerbarer Energie soll die Produktion nachhaltiger Kraftstoffe effizienter gestalten und damit den Verkehrssektor zukunftsweisend transformieren.
„Es gibt keinen Königsweg für Nachhaltigkeit“
Warum Synergien verschiedener Technologien im Bereich der nachhaltigen Verkehrsentwicklung entscheidend sind, erklärt Prof. Volker Sieber. Er ist Rektor des TUMCS und als Leiter des Lehrstuhls Chemie Biogener Rohstoffe einer der Projektbeteiligten: „Lokale Gegebenheiten und unterschiedliche Anwendungsgebiete bedingen, dass wir nicht auf eine einzelne Technik setzen können – es gibt nicht den singulären Königsweg, um Nachhaltigkeit im Verkehrssektor voranzutreiben. Wir fokussieren uns deshalb auf die Kombination aus thermochemischen, elektrochemischen und biotechnologischen Verfahren.“
Das Vorhaben von Synergy Fuels konzentriert sich insbesondere auf Verkehrsbereiche, in denen die Reduktion von Treibhausgasemissionen nicht leicht realisierbar ist. Grund dafür ist die schwere Elektrifizierbarkeit zum Beispiel des Flugverkehrs. Die Zusammenarbeit der Projektpartner sorgt in diesem Bereich für eine starke Beschleunigung des Technologie- und Innovationstransfers, sodass letztendlich Projektergebnisse Anwendung in der Praxis finden.
„Die technologische Reife für einen Markteintritt und den realen Einsatz steht im Fokus unserer Forschung und wird durch Beteiligung von Industriepartnern gewährleistet“, sagt Jakob Burger, der die Professur für chemische und thermische Verfahrenstechnik am TUM-Campus Straubing innehat und als Projektkoordinator fungiert.
TUM-Campus in Straubing ist stärkster Projektpartner
Mit 5,7 Mio. Euro erhalten sechs Professuren des TUM-Campus in Straubing den größten Anteil der Fördersumme. Als Integrative Research Center der TUM steht der TUMCS für die fächerübergreifende Forschung und Lehre zur Realisierung eines nachhaltigen Rohstoff- und Energiewandels und ist damit prädestiniert für derartige Kooperationsprojekte. Die gemeinsame Arbeit der Projektpartner wird durch die Gründung eines nationalen Forschungszentrums für erneuerbare Kraftstoffe institutionalisiert.
Weitere Informationen und Links
Projektbeteiligte der TUM:
- Prof. Blombach (Mikrobielle Biotechnologie)
- Prof. Burger (Chemische und Thermische Verfahrenstechnik),
- Prof. Gaderer (Regenerative Energiesysteme),
- Prof. Plumeré (Elektrobiotechnologie),
- Prof. Sieber (Chemie Biogener Rohstoffe)
- Prof. Zavrel (Bioverfahrenstechnik)
Projektpartner:
- Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Institutsteil Straubing
- Fraunhofer UMSICHT, Institutsteil Sulzbach-Rosenberg
- Technologie und Förderzentrum
- Clariant Produkte (Deutschland) GmbH
- Martech GmbH
- Volkswagen AG
- Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Source
TUM, Pressemitteilung, 2023-03-24.
Supplier
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
Clariant International AG
Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB)
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT)
Martech GmbH
Technische Universität München (TUM)
Technologie- und Förderzentrum, TFZ
Volkswagen AG
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