SAS beschleunigt Entwicklung von Biotreibstoffen

Kraftstoffversorgung der gewerblichen Luftfahrt soll nachhaltig werden

SAS Scandinavian Airlines hat gemeinsam mit anderen führenden Fluggesellschaften, dem Flugzeughersteller Boeing und dem zur Honeywell-Gruppe gehörenden Technologielieferanten für die Ölraffinerie UOP eine Gruppe gegründet, um die Entwicklung und die Vermarktung von nachhaltigen neuen Flugzeugkraftstoffen zu beschleunigen. Umweltverbände begrüßen den Versuch.

Mit der Unterstützung und dem Rat der weltweit führenden Umweltorganisationen, wie dem World Wildlife Fund (WWF) und dem Natural Resources Defense Council (NRDC), macht die Gruppe der Nachhaltigen Kraftstoff-Nutzer aus der gewerblichen Luftfahrt den ersten globalen Transportsektor, der freiwillig nachhaltige Methoden nachweisbar in seine Kraftstoffversorgung einsetzt.

Das Ziel der Gruppe ist die kommerzielle Nutzung von erneuerbaren Energiequellen, die Treibhausgase reduzieren und gleichzeitig die Abhängigkeit der kommerziellen Luftfahrt von Ölpreisschwankungen und fossilen Brennstoffen mindern können.

Die Fluggesellschaften, die die Initiative unterstützen sind Air France, Air New Zealand, All Nippon Airways, Cargolux, Gulf Air, Japan Airlines, KLM, SAS Scandinavian Airlines und Virgin Atlantic Airways. Gemeinsam machen sie etwa 15% des kommerziellen Treibstoffverbrauchs aus.

“Wir begrüßen den Vorsatz des Luftfahrtsektors, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und schätzen die Anstrengungen um Nachhaltigkeit der Biotreibstoff-Beschaffung”, so Jean-Philippe Denruyter, WWF Global Bioenergy Coordinator und führendes Vorstandsmitglied des Roundtable zum Thema nachhaltige Biotreibstoffe. Durch die Zusammenarbeit mit dem Roundtable kann der Luftfahrtsektor auf einen bereits bestehenden vielseitigen Interessensverband aufbauen, der die Initiative zusätzlich stärken wird.”

Alle Gruppenmitglieder unterzeichnen ein Nachhaltigkeitsversprechen, das festlegt, dass jeglicher Biokraftstoff mindestens genauso gute oder sogar bessere Ergebnisse liefern muss wie ein Kerosin-basierter Treibstoff.

Die Gruppe versichert, nur erneuerbare Treibstoffquellen mit minimalem Einfluss auf die Biosphäre in Erwägung zu ziehen: Treibstoffe, die ein Minimum an Land, Wasser und Energie zu ihrer Herstellung oder Förderung benötigen und nicht mit Nahrungsmitteln oder Frischwasserquellen konkurrieren. Zusätzlich müssen die Pflanzung und Ernte von Pflanzen einen sozioökonomischen Wert für die lokalen Gemeinschaften beitragen.

“Seit vielen Jahren nehmen wir an diversen Forschungs- und Entwicklungsprojekten teil, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigen und sich zum Ziel gesetzt haben, eine Langzeitlösung für die Luftfahrt zu finden”, so Niels Eirik Nertun, Umweltdirektor der SAS Gruppe. “Wir bringen all diese Erfahrung mit in die Gruppe und werden nun gemeinsam unseren Fokus auf eine langfristige Lösung für die Zukunft legen.”

Die Gruppe hat zu Anfang zwei Forschungsprojekte angekündigt. Die Yale Universitätsschule für Forstwesen- und Umweltstudien, finanziert durch Boeing, wird die erste, von Fachleuten überprüfte umfassende Einschätzung der Jatropha curcas, einer Pflanzenart aus der Familie der Wolfsmilchgewächse leiten, die unter anderem die sozioökonomischen Einflüsse auf Bauern in Entwicklungsländern beinhaltet. Gleichzeitig wird der NRDC (Natural Resources Defense Council) eine umfassende Beurteilung von Algen vornehmen, um sicherzustellen, dass diese den strengen Nachhaltigkeitsanforderungen der Gruppe entsprechen.

Beide Pflanzenarten können möglicherweise ein Teil des Portfolios der auf Biomasse basierenden erneuerbaren Treibstofflösung werden. Durch fortgeschrittene Verarbeitungsmethoden, entwickelt durch führende Firmen im Energiesektor wie UOP, helfen sie so der Luftfahrt, ihre Treibstoffversorgung zu diversifizieren.

“Eines der sechs Umweltziele der SAS Gruppe ist, unter den ersten Fluggesellschaften zu sein, die erneuerbare Biotreibstoffe für kommerzielle Flüge nutzen. Das deckt sich mit unserer bereits veröffentlichten Umweltstrategie, die eine Halbierung der Treibhausgas-Emission pro Passagier bis 2020 vorsieht. Jetzt sind wir unserem Ziel bereits einen Schritt näher”, so Niels Eirik Neptun.

Source

SAS Scandinavian Airlines, Pressemitteilung, 2009-09-25.

Supplier

Air France
Air New Zealand
All Nippon Airways (ANA)
Boeing
Cargolux
Gulf Air
Japan Airlines
KLM - Royal Dutch Airlines
Natural Resources Defense Council (NRDC)
SAS Scandinavian Airlines
UOP
Virgin Atlantic Airlines
WWF Deutschland
Yale University

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