“Regionale Hanfkette zur Textilproduktion” ausgezeichnet

Deutsch-niederländischen Projekt nutzt neues Aufschlussverfahren zur wirtschaftlichen Qualitätsproduktion

Gemeinsam mit Partnern im grenzüberschreitenden Projekt “Regionale Hanfkette zur Textilproduktion” ist es der Organisation BRUT (EWIV) erstmals gelungen, Hanf regional und wirtschaftlich zu einem qualitativ hochwertigen Textilgewebe zu verarbeiten. Am 30. Juli wurde die Euregio Rhein-Waal gemeinsam mit dem Projektbüro BRUT im Rahmen des Wettbewerbs “Deutschland. Land der Ideen” für das Hanf-Projekt ausgezeichnet.

070730-Modenschau.jpgSeit April 2005 läuft das Hanfprojekt unter der Trägerschaft des Projektbüros BRUT in Kleve. In der Euregio Rhein-Waal ist die Initiative mittlerweile zu einem Vorzeigemodell für grenzüberschreitende Zusammenarbeit geworden. Die gesamte Hanfproduktionskette findet im Grenzgebiet statt: Niederländische und deutsche Landwirte bauen den Hanf an, und regionale Textilunternehmen verarbeiten das gesponnene Hanfgarn zu neuartigen Stoffen. Die Landwirtschaftskammer NRW, das Deutsche Textilforschungszentrum Nord-West und das Institut Plant Research International an der Universität Wageningen haben diesen Prozess mit dem erforderlichen wissenschaftlichen Knowhow unterstützt.

Dampfdruckaufschlussverfahren ermöglicht Verarbeitung auf gängigen Maschinen
Das Institut Plant Research International züchtete eine neue Hanfsorte gezüchtet, deren Fasern sich leichter lösen und verarbeiten lassen. Im neuartigen Dampfdruckaufschlussverfahren werden die Fasern in einer Qualität und Länge aus der Pflanze gelöst, die das Spinnen und Weben auf leicht modifizierten handelsüblichen Maschinen, wie sie für Baumwolle benutzt werden, ermöglicht.

Diese Produktionstechnik ermöglicht Hanfstoffe von besonders hohem Tragekomfort, die zudem widerstandsfähiger und verschleißfester sind als Baumwollgewebe. Dem jetzigen Stand der Technik entsprechend werden dem Hanf zurzeit noch 50% Baumwolle beigemengt.

Die derart gewonnenen Stoffe haben viele Vorteile. Hanf absorbiert die Feuchtigkeit besonders gut, weshalb er sich auch für Sportkleidung besser eignet als Baumwolle.
Auch im medizinischen Bereich ist Hanf wegen seiner Formstabilität und Absorptionsfähigkeit besser einsetzbar als Baumwolle. Gut verwendbar ist Hanf auch als Isolator im Wohnungsbau und als Faserelement in industriellen Konstruktionselementen.

Projektpartner

Weitere Informationen
Homepage des Projektes “Regionale Hanfkette zur Textilproduktion”: www.stextile.eu

Kontakt
Erwin Reijngoudt
Projektträger BRUT (EWIV) im Technologie-Zentrum Kleve
Boschstraße 16
D-47533 Kleve
Tel.: +49-(0)2821-89 45 80
E-Mail: tzk.brut@t-online.de

(Vgl. Meldungen vom 2006-12-19, 2007-06-04, 2007-03-21 und 2005-05-20.)

Source

Euregio Rhein-Waal, Pressemitteilung,2007-07-30 und www.stextile.eu, 2007-08-07.

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