nova-Interview zum Projekt REGIOÖL mit L. Sergis-Christian

Als regenerativer und flüssiger Energieträger steht uns mit chemisch unverändertem Pflanzenöl ein Stoff zur Verfügung, dessen Produktion, Verwendung und Entsorgung regional innerhalb vollständig geschlossener Stoffkreisläufe möglich ist.

Die Regionalstellen Düren und Mönchengladbach im Bistum Aachen haben den Projektträger P.R.O. e.V. gegründet und realisieren aus Eigenmitteln und mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW derzeit im Großraum Aachen REGIOÖL.

Die Projektleitung und wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit ist dem Ingenieurbüro SGS (Aachen) übertragen. Der Geschäftsführer, Herr Levon Sergis-Christian, war so freundlich, nova einige Fragen zur künftigen Entwicklung des Projekts in 2003 zu beantworten.

nova: Welche Trends/Entwicklungen erwarten Sie hinsichtlich von Pflanzenöl als Kraftstoff im kommenden Jahr?

L. Sergis: Der Vormarsch von naturbelassenem Pflanzenöl als technisch vollwertiger Kraftstoff für umgerüstete Motoren wird weitergehen. Bedingt durch die bisherigen positiven Erfahrungen und die auf Grund der realisierten Stückzahlen gesunkenen Umrüstkosten wird sich der Umrüstungsanteil von Fahrzeugen mit moderner Einspritztechnik (TDI, Pumpe-Düse sowie Common Rail) erhöhen.

Auch durch Inkrafttreten der letzten Ökosteuererhöhung sowie steigender Mineralölpreise ist der wirtschaftliche Anreiz zum Umsteigen auf Pflanzenöl gestiegen. (Bis mindestens 2008 ist die Mineralölsteuerbefreiung durch die Bundesregierung garantiert.)

Auch die LKW-Branche wird verstärkt umsteigen, dies jedoch ohne viel Öffentlichkeitsarbeit, da der Konkurrenzdruck im Speditionsgewerbe enorm ist und die Spediteure kein Interesse haben werden, dass auch Konkurrenten diese Kostensparmöglichkeit entdecken.

nova: Mit welchen Größenordnungen beim Pflanzenöl-Absatz (für Treibstoff) rechnen Sie in Deutschland für 2003?

L. Sergis: Dies kann ich schwer beurteilen. Er wird jedoch sicherlich 15 Mio. Liter übersteigen.

nova: Wieviele Hektar umfassen in diesem Jahr die gesamten am Projekt RegioÖl beteiligten Raps-Anbauflächen und wie hoch ist der geschätzte Ertrag?

L. Sergis: Die Anbaufläche wird 2003 ca. 128 ha. betragen (2002: ca. 90 ha). Der durchschnittliche Ertrag liegt bei etwa 3.500 kg Raps pro ha (32% werden zu Öl).

nova: Herr Sergis, vielen Dank für die Auskünfte!

Rückfragen bei:
Levon Sergis-Christian
SGS – Ingenieure
Oranienstraße 9
52066 Aachen
Tel: 0241-445 98-15
Fax: 0241-445 98-19

(Vgl. Meldung vom 2002-11-04.)

Source

P.R.O. e.V. und E-Mail-Interview mit L. Sergis vom 2003-01-15.

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