Lyocellfasern
Lyocellfasern konnten im Jahr 2002 weiterhin sehr erfolgreich im Bekleidungstextilmarkt platziert werden. Der Produzent Lenzing AG (Lenzing, Österreich) konnte trotz schwierigen Umfelds seinen Gruppenumsatz auf 625 Mio. EUR (+1%) steigern und den operativen Gewinn sogar um 21% auf 78 Mio. Die gesamte Cellulosefaser-Produktion von Lenzing wuchs um 10% auf 366.000 t, vor allem in Lenzing und Heiligenkreuz (Lyocell). In diesem Jahr sollen die Faser-Produktionskapazitäten in Lenzing auf 200.000 t/Jahr erweitert und in Heiligenkreuz auf 40.000 t/Jahr Lyocellfasern verdoppelt werden, was zu einer weiteren Verbesserung der Kostenstruktur an beiden Standorten führen wird.
Intensive Marketingarbeit führte zu einer signifikanten Lyocell-Absatzsteigerung insbesondere im Bereich Faserspezialitäten. Während Lyocellfasern anfangs fast ausschließlich in Bekleidungstextilien verarbeitet wurden, hat in den letzten beiden Jahren der Absatz in der Vliesstoffindustrie erheblich zugenommen, so dass inzwischen bereits teilweise Lieferprobleme bestehen. Die Anlagen der beiden Tencel-Hersteller in Großbritannien und den USA sowie von Lenzing in Österreich sind voll ausgelastet. In den nächsten Jahren werden vor allem in Asien – China, Korea, Taiwan, Indien – zusätzliche Kapazitäten für Lyocellfasern entstehen, so dass bereits in 3 bis 4 Jahren die weltweiten Kapazitäten auf über 150.000 t/Jahr anwachsen werden. (Vgl. Meldung vom 2003-03-27).)
Natürliche Cellulose-Fasern
Aber auch im Bereich unmodifizierter Cellulosefasern – Baumwolle, Flachs, Hanf, Jute, Kenaf, Ramie, Sisal, Kokos, Holz – gibt es Positives zu berichten. Diese Naturfasern werden mehr und mehr als krafttragende Materialien in Verbundwerkstoffen (Composites) genutzt. Ihre Vorteile: Relative Preisgünstigkeit verglichen mit Glas- und Aramidfasern, gute Recyclebarkeit und ihre ausgezeichneten Festigkeiten bezogen auf ihre spezifisches Gewicht. (Vgl. Meldung vom 2003-02-05.)
PLA-Fasern
Eine interessante Faserentwicklung für Bekleidungs- und technische Textilien ist die neue PLA-Faser von Cargill Dow Polymers LLC (CDP) in den USA, wobei inzwischen eine Polymeranlage für 140.000 t/Jahr auf Basis von Maisstärke in Betrieb ist. Für den Bekleidungsbereich begann gerade eine Werbekampagne unter der Marke Ingeo. Ein Vergleich der Färbeeigenschaften zeigt, dass sie durchaus gegenüber den konventionellen Textilfasern wettbewerbsfähig sind. (Vgl. Meldungen vom 2003-01-29 und 2001-11-01.)
Spinnen-Seide
Mit “spider silk” versucht die Faserindustrie die Hochleistungen der Spinnenfasern synthetisch nachzubilden, wie z.B. die enge Zusammenarbeit von Acordis Speciality Fibres (UK) und Nexia Biotechnologies (Kanada) mit der Entwicklung von “BioSteel” – der Name ist Programm! – zeigt. (Vgl. Meldungen vom 2003-02-13 und 2002-01-18.)
Source
Technische Textilien, S. 2, 4 und 22, Heft 1/2003 (2003-03).
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