Lüchow-Dannenberg: Landwirte bauen 100 Hektar Brennesseln an

Im niedersächsischen Lüchow-Danneberg erlebt die Brennessel eine Renaissance. Landwirte bauen im kommenden Jahr die mehr oder weniger in Vergessenheit geratene Faserpflanze auf insgesamt 100 Hektar an. Die Ernte ist bereits zur Hälfe verkauft. Aus den Fasern sollen in erster Linie Textilien entstehen. Auf der Verbrauchermesse Infa’99 konnten die Besucher die Produkte das erste Mal bestaunen. Das Brennesselgewebe ist fast so weich und glänzend wie Seide. Kein Vergleich zu einfachen Nesselstoffen aus Baumwolle, wo lediglich der Name daran erinnert, dass Textilien aus Nessel einst alltäglich waren. Aufgrund der positiven Resonanz auf der Infa’99 sah sich der Textilhändler Heinrich Kanz aus Lüchow ermutigt, in die Zukunft der Nessel zu investieren.

Auf 100 Hektar werden Vertragsbauern unter kontrolliert biologischen Bedingungen zwei Millionen Stecklinge auspflanzen. Die Pflanzen werden zweieinhalb bis drei Meter hoch, ein Hektar ergibt rund sechs Tonnen faserhaltiger Stängel. Aus der 2000er Ernte sollen 80.000.bis 100.000 qm Gewebe produziert werden. Diese sollen zu Textilien und Bettwäsche weiterverarbeitet werden.

Autor: Klaus-Martin Meyer (nova)
Endredaktion: Michael Karus (nova)
Quelle: Der Tagesspiegel vom 16.12.99.

Source

Der Tagesspiegel vom 16.12.99.

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