Saint Gobain ISOVER G+H hat sein Sortiment um Dämmstoffe mit dem Rohstoff Hanf erweitert. Wie der marktführende deutsche Hersteller von Mineralwolle-Dämmstoffen mitteilt, wolle man damit den Kreis der Bauherrn ansprechen, der besonderen Wert darauf legt, Bau- und Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen einzusetzen. “Diesen Kunden bieten wir mit unseren neuen Markenprodukten auf pflanzlicher Basis preislich interessante und bautechnisch sichere Dämmlösungen in gewohnt hoher ISOVER-Qualität”, sagt Werner Hansmann, Leiter Produktmanagement beim Ludwigshafener Unternehmen.
Die technischen Eigenschaften
Die neue Hanfwolle ISOVER Flora besteht aus Nutzhanf bzw. einer Hanf/Schafwolle-Kombination. Alle ISOVER Flora-Dämm-platten werden in der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 045 angeboten. Da Hanf-Fasern kein Eiweiß enthalten, sind sie auf natürliche Weise resistent gegen Schädlingsbefall. Mit der Einstufung in die neuen europäischen Baustoffklassen D und E bietet die Hanfwolle auch einen wirksamen Brandschutz. Hanffasern sind diffusionsoffen, schalldämmend und tragen zum sommerlichen Wärmeschutz bei. Inzwischen hat ISOVER für sein neues Sortiment die Europäische technische Zulassung (European Technical Approval ETA) erhalten. Dadurch wird die bauphysikalische Qualität der Produkte von neutraler Stelle dokumentiert.
Anderthalb Holzhäuser dämmen mit einem Hektar Hanf
Bewertete man Dämmstoffe lange Zeit nur nach technischen Parametern und – natürlich – nach ihrem Preis, so rücken heute weitere Kriterien in den Vordergrund. So interessieren neben dem Primärenergieinhalt von Dämmstoffen auch die Fragen nach der Verfügbarkeit der Rohstoffe und ihrer umweltverträglichen Gewinnung.
In all diesen Punkten erreichen die neuen Hanf-Dämmstoffe von ISOVER Spitzenwerte. Das beginnt schon beim Anbau: Von Natur aus ist Hanf resistent gegen Schädlingsbefall. Der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden ist deshalb überflüssig. Hanf gedeiht auch auf ausgelaugten Böden. Dünger muss nur in geringen Mengen eingebracht werden. Innerhalb von nur 120 Tagen wächst der Sprössling zu einer stattlichen Höhe von vier Metern heran. Rund 90 Prozent der Ernte sind für die Dämmstoff-Produktion verwertbar. Die Menge Hanf, die auf einem Hektar wächst, reicht aus, um anderthalb Holzhäuser oder fünf 100 Quadratmeter große Steildächer 200 mm dick zu dämmen.
Die Emissions-Bilanz von Hanf ist bereits im positiven Bereich, lange bevor die Fasern – als Dämmung rund ums Haus eingesetzt – Jahr für Jahr Kohlendioxid-Emissionen (CO2) und Verbrennungsschadstoffe einsparen. Hanf bindet schon während seiner Reifezeit mehr Kohlendioxid als bei der späteren Dämmstoff-Produktion freigesetzt wird. Und am Ende des Gebäudelebens lassen sich die pflanzlichen Dämmstoffe thermisch verwerten.
Eine Platte für innen und außen
Flora Hanfwolle von ISOVER gibt es als Dämmplatten für die Zwischen- und Untersparrendämmung, für die Dämmung leich-ter Montagewände, als Trittschall-Dämmplatte unter schwimmenden Mörtel- und Fließestrichen, als Wärmeschutz für die hinterlüftete Fassade und als Spezialplatte für den Holzrahmenbau.
Wer Häuser aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz baut, stellt häufig auch an die Dämmung das Kriterium der Nachhaltigkeit. “Mit unserer Hanfdämmplatte ISOVER Kontur HBP 1 Florapan können wir dieser Zielgruppe eine wirtschaftlich interessante und technisch ausgereifte Lösung bieten”, so Hansmann. Kontur HBP 1 Florapan ist eine elastische Dämmplatte für Innen- und Außenwände, die in ihren Abmessungen auf die gängigen Rastermaße der Ständerwände im Holzrahmenbau zugeschnitten ist. Sie lässt sich einfach und flott verlegen und hält durch Klemmwirkung ohne weitere Befestigung sicher im Gefach.
Wie ein Klemmfilz werden auch die neuen Hanfwolle-Produkte für den Wärmeschutz zwischen und unter den Dachsparren, ISOVER Integra ZKP Florapan und ISOVER Integra UKP Florapan verlegt. ISOVER G+H vertreibt die neuen Hanfdämmstoffe über den Baustoff-Fachhandel und Naturbaustoff-Fachhändler.
Mit Tradition in die Zukunft
Die wenigsten wissen, dass ISOVER G+H mit seinen neuen Produkten auf der Basis pflanzlicher Rohstoffe eine Tradition fortsetzt: Im 19. Jahrhundert war das Ludwigshafener Unternehmen Pionier bei der Herstellung von Dämmstoffen aus Kork. Während aber Hanf in großen Mengen verfügbar ist, benötigt die Rinde einer portugiesichen Korkeiche zehn Jahre, um wieder nachzuwachsen. Zu lange, um angesichts des riesigen Bedarfs hierzulande heute noch eine Chance als preiswerter Dämmstoff zu haben.
Weitere Informationen bei
Saint-Gobain Isover G+H AG
Dr.-Albert Reimann-Str. 20
68526 Ladenburg
Tel.: 0800-50 15-501
Fax: 0800-50 16-501
E-Mail: dialog@isover.de
(Vgl. Meldungen vom 2002-11-15 und 2001-04-13.)
Source
Presse- und pers. Mitteilung der Saint Gobain ISOVER G+H vom 2002-11-26.
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