- Einheitliche EU-Leitplanken für freien Warenverkehr
- Materialneutrale, faire Vorgaben ohne Sonderregeln für Kunststoffe im Sinne der Kreislaufwirtschaft und des Klimaschutzes
Der GKV Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie, die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen und der VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen wenden sich in der Schlussphase der europäischen Verpackungsverordnung mit einer gemeinsamen Botschaft an die Entscheiderinnen und Entscheider. Wenn die PPWR ein Erfolg für die EU-Wirtschaft und auch den Klimaschutz werden soll – und das Potenzial sehen wir –, dann ist eine Anforderung elementar: Gleiche Regeln für alle. Das gilt ebenso für eine einheitliche Regulierung des gemeinsamen Binnenmarkts als auch für materialneutrale Vorgaben ohne Sonderregeln für Kunststoffe oder Ausnahmen für Papier.
Wir brauchen EU-weit verbindliche und durchsetzbare Leitplanken. Auch wenn es die Verhandlungen über einen Kompromiss erleichtern mag: die Verlagerung von Entscheidungen in die Mitgliedstaaten wird uns allen auf die Füße fallen. Ringen Sie bitte auf EU-Ebene um einheitliche und vollziehbare Lösungen. Und wenn dies in der kurzen Zeit nicht in allen Punkten möglich sein sollte, regulieren Sie die besonders kritischen und weitreichenden Themen in einem nächsten Schritt. Es kann schließlich nur eine Kreislaufwirtschaft in der EU geben, nicht 27 unterschiedliche.
Wir nehmen wahr, dass das Material Kunststoff leider auch bei politischen Entscheidungen zu Unrecht keine hohe Wertschätzung genießt. Als Industrie tun wir alles in unserer Macht stehende, um unsere Transformation Richtung Kreislaufwirtschaft und die nachhaltigen Leistungen von Kunststoffanwendungen unter Beweis zu stellen. Hier und heute appellieren wir an Sie, sich in Ihren Entscheidungen nicht von überholten Vorbehalten oder auch Vorurteilen zu Kunststoff leiten zu lassen. Streichen Sie die ökologisch ungerechtfertigten materialspezifischen Sonderregeln und Ausnahmen bei Verboten, Reduktionszielen, Vorgaben zu Recyclingfähigkeit, Rezyklateinsatz und Wiederverwendung.
Ein Beispiel: Seit Jahren warnen Experten vor dem Trend, gut recycelbare Kunststoffverpackungen durch schwer recycelbare, mit Kunststoff beschichteten Papierverpackungen zu ersetzen. Reduktionsziele für Kunststoff und Ausnahmen bezüglich der Recyclingfähigkeit oder des Rezyklateinsatzes bei Papierverbunden in der PPWR würden dieser Fehlentwicklung weiter massiv Vorschub leisten. Das kann unmöglich in Ihrem Sinne sein. Bitte hören Sie hierzu die unabhängigen Expertinnen und Experten* auch aus den Umwelt-NGOs.
Schaffen Sie ein Spielfeld, auf dem die Materialien in einem fairen Wettbewerb mit ihren jeweiligen Eigenschaften überzeugen müssen. Machen Sie Recycling, Ressourcenschonung, CO2-Reduktion und nachweisbare Fakten zu den Spielregeln, an die sich alle halten müssen. Dann haben Sie die Chance, mit der PPWR etwas Großes für die EU als Wirtschafts- und Lebensraum sowie für den Klimaschutz zu bewegen.
Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. vertritt als Branchenverband die Interessen der Hersteller von Kunststoffverpackungen und Folien in Deutschland und Europa.
Der GKV Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoffverarbeitenden Industrie.
Der Fachverband im VDMA ist die Interessengemeinschaft von mehr als 200 europäischen Herstellern von Kunststoff- und Gummimaschinen.
* Aktuelle unabhängige, wissenschaftliche Studie: Replacing Plastics with Alternatives Is Worse for Greenhouse Gas Emissions in Most Cases, Cambridge, Sheffield, Stockholm 2024
Source
IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, Pressemitteilung, 2024-02-29.
Supplier
GKV – Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V.
IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.
VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen
Share
Renewable Carbon News – Daily Newsletter
Subscribe to our daily email newsletter – the world's leading newsletter on renewable materials and chemicals