Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) will erreichen, dass künftig bis zu 20 Prozent des Benzins und Diesels in Deutschland aus Biomasse hergestellt werden. Als Anreiz für die nötigen Investitionen stellt der Minister der Automobilindustrie mehr Spielraum bei den langfristigen Zielen zur Senkung des Treibstoffverbrauchs in Aussicht.
“Wir erwarten, dass die Autoindustrie ihre Selbstverpflichtung zur Senkung des Kohlendioxidausstoßes auf 140 Gramm je Kilometer bis 2008 einhält”, sagte Gabriel im FTD-Interview. “Wir überlegen jedoch, ob wir der Industrie für die weitere Absenkung auf 120 Gramm ein bisschen mehr Zeit geben, wenn wir gleichzeitig zu einer erheblichen Reduzierung der Kohlendioxidemissionen über die Beimischungspflicht von Kraftstoffen aus Biomasse kommen.”
Derzeit dürfen Mineralölkonzerne Diesel bis zu 5,75 Prozent Biodiesel beimischen. Auf diesen Wert soll der Anteil von Biokraftstoffen am gesamten Spritverbrauch laut Koalitionsvertrag bis 2010 steigen. Dort hatten Union und SPD auch die Einführung einer Beimischungspflicht vereinbart.
“Die derzeit erlaubten 5,75 Prozent Biokraftstoff sollten schrittweise auf 10 oder 20 Prozent erhöht werden”, sagte Gabriel. Ziel sei, dass Mineralölwirtschaft und auch die Automobilindustrie “in großem Maßstab in die großtechnische Produktion von Kraftstoff aus Biomasse” investierten. Experten gehen davon aus, dass hierfür zweistellige Milliardenbeträge notwendig wären.
Europas Autoindustrie soll nach dem Willen der EU den CO2-Ausstoß von Personenwagen nach 2008 auf 120 Gramm pro Kilometer senken. Das entspricht etwa fünf Litern Benzin auf 100 Kilometer. Viele Experten halten dies für kaum erreichbar.
Source
Financial Times vom 2005-02-23.
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