Volkswagen setzt bei Kraftstoffen auf nachwachsende Rohstoffe

Mit einem Dreipunkte-Programm will VW-Chef Bernd Pischetsrieder das Thema Nachhaltigkeit im Konzern stärken. Künftig soll jedes neu entwickelte Modell weniger Kraftstoff verbrauchen als sein Vorgänger.

Ein Ziel, das angesichts höherer Gewichte auch in der jüngeren Vergangenheit nicht immer erreicht wurde. Darüber hinaus soll das Thema Dreiliter-Auto wieder auf den Tisch. Ein erster Versuch mit dem Lupo scheiterte am hohen Endpreis des Fahrzeugs, der in keinem Verhältnis zum Sparpotenzial stand.

Jetzt soll das Dreiliter-Auto erneut popularisiert werden. Ein auf dem Genfer Salon gezeigter Polo mit Namen BlueMotion trägt bei der Verbrauchsangabe zwar bereits eine drei vor dem Komma, ist mit 3,9 Litern Diesel jedoch von einem echten Dreiliter-Auto noch weit entfernt. Der Polo BlueMotion leistet immerhin 59 kW/80 PS und soll ähnliche Fahrleistungen wie ein ähnlich motorisiertes Serienfahrzeug aufweisen.

Der dritte Punkt des Pischetsrieder-Programms bezieht sich auf alternative Kraftstoffe. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen alle VW-Motoren so entwickelt werden, dass sie sowohl mit traditionellen fossilen Kraftstoffen als auch mit erneuerbaren Kraftstoffen, etwa aus Biomasse, laufen können.

Gemeinsam mit Shell und der Iogen-Corporation prüft VW zurzeit die Produktion von Zellulose-Ethanol in Deutschland. Der Kraftstoff kann aus landwirtschaftlichen Abfallprodukten erzeugt werden und reduziert so kostengünstig den Ausstoß von Treibhausgasen. Im Vergleich zu herkömmlichen Treibstoffen fallen 90 Prozent weniger CO2-Emissionen an.

Erneut äußerte sich der VW-Chef skeptisch über die Brennstoffzelle, vor allem über den Transport des notwendigen Wasserstoffs. Dies bedeute einen erheblichen Transportaufwand. Wenn dabei Erdgas oder ein anderer fossiler Energieträger eingesetzt wird, so Pischetsrieder, verliere die Wasserstofftechnologie unter dem Strich ihre ökologischen Vorteile.

VW setze daher auf Kraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, also auf SunFuel-Produkte, Biomasse oder synthetische Treibstoffe aus Kohle oder Erdgas. Dabei sollten die verschiedenen Treibstoffe zur Qualitätssicherung den konventionellen Kraftstoffen beigemischt und über die bestehende Tankstelleninfrastruktur in Umlauf gebracht werden.

(Vgl. Meldung vom 2006-01-10.)

Source

Carorder.de vom 2006-02-28.

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