Flachs: Ende gut ist nicht alles gut!

In der ersten und zweiten Septemberwoche wurde der verbliebene Teil der westeuropäischen Flachsflächen aufgepresst. Dabei handelte es sich mit etwa 65.000 ha um den Großteil der diesjährigen Anbauflächen. Nach den häufigen, heftigen und ergiebigen Niederschlägen im August erlaubte es die stabile Wetterlage in dieser Zeit den Anbauern, die teils sehr stark eingewachsenen Bestände zu wenden und vor dem Pressen ausreichend abtrocknen zu lassen.

Allerdings lag der Flachs auf einem beträchtlicher Anteil dieser Flächen viel zu lange auf einer Seite, so dass die Oberseite bereits überröstet war, während die Unterseite noch eine durchgehend gelbe Farbe aufwies. Die dann nach oben gewendete gelbe Seite wurde jedoch kaum nochmaligem Niederschlag ausgesetzt. Vielmehr wurde aufgepresst was irgend trocken war.

Angesichts der (sich erst mit der Zeit heraus stellenden) Witterungsstabilität Anfang September erwies sich das schnelle Aufpressen nach dem Wenden als ein Ärgernis, denn einige Tage mit morgendlichem Tau wären der Qualität sicher zuträglich gewesen. Nach der Erfahrung des nicht enden wollenden Regens im August wollte jedoch kaum jemand weitere Risiken eingehen.

Hinsichtlich Qualität deutet der erste Eindruck darauf hin, dass in Frankreich und Belgien lediglich die vor der Regenperiode Anfang August aufgepressten Flächen ein ordentliches Qualitätspotenzial aufweisen, wenngleich zu dieser Zeit auch unterröstete Flächen geborgen wurden.

Etwas anders sind die Verhältnisse in den Niederlanden und Norddeutschland: dort endete das Raufen erst gegen den 10. August und damit sehr viel später als in Frankreich und Belgien. Damit war der Flachs teilweise lediglich für 3 Wochen einer allerdings sehr aggressiven Röste ausgesetzt, die zudem sehr hohe, die Röste verlangsamende, Mengenerträge vorfand. Daher finden sich in den nördlichen Anbaugebieten größere Anteile von zwar spät geborgenem, aber dennoch normal ausgeröstetem Flachs.

(Vgl. Meldung vom 2004-08-24.)

Source

www.flachs.de vom 2003-09-14.

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