Fairness in Automobil-Wertschöpfungsketten: Toyota zeigt, wie es geht

Toyota unterstützt aktuell seine Zulieferer mit einem Milliardenbetrag, um dort Gehaltserhöhungen zu ermöglichen und so die eigene Lieferkette zu entwickeln und zu schützen

„Faires Miteinander hat Automobilbau ‚Made in Germany‘ so erfolgreich gemacht und uns als Gesellschaft wirtschaftlich abgesichert. Davon kann heute wohl keine Rede mehr sein“, so Michael Klein, Präsident des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (wdk) heute in Frankfurt am Main.

© wdk

Der Fairness-Grundsatz in Vertragsfragen und im Umgang miteinander sei durch die immer egozentriertere Ergebnismaximierung der Automobilhersteller auf der Strecke geblieben.

„Und es ist uns selbst angesichts der Pandemie und der Kriegsfolgen in Deutschland offenbar nicht mehr möglich umzusteuern. Egal ob Kosten-Explosionen bei Energie, Frachten, Rohstoffen oder Inflationsausgleichen. Wir erleben als Zulieferer kaum Entgegenkommen in unseren Lieferverpflichtungen gegenüber der Automobilindustrie. Umso erstaunlicher und bedeutsamer ist das aktuelle Vorgehen von Toyota“, so Klein weiter.

Toyota unterstützt aktuell seine Zulieferer mit einem Milliardenbetrag, um dort Gehaltserhöhungen zu ermöglichen und so die eigene Lieferkette zu entwickeln und zu schützen. Auch akzeptiert Toyota bereits seit 2022 gerechtfertigte Preiserhöhungen seiner Zulieferer.

Im Gegensatz dazu seien Automobilzulieferer nicht in der Lage, von deutschen Automobilherstellern eine Kompensation für die Kostenlasten der letzten 3 Jahre zu erhalten. Gleiches gelte auch für französische Hersteller. Parallel dazu zeichne sich ab, dass die Automobilhersteller massive chinesische Überkapazitäten im Zulieferbereich nutzen werden, um den Preisdruck auf die deutsche Zulieferindustrie nochmals zu erhöhen. Laut Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ) sind die mittelständischen deutschen Automobilzulieferer ohne Auftragspolster und ohne nachhaltige Nachfrageimpulse in das Jahr 2024 gestartet. Die Produktion nimmt weiter ab. Ebenso der Umsatz – trotz weiter steigender Vormaterialkosten.

wdk-Präsident Michael Klein © VdK

„Da die im internationalen Vergleich zu hohen Kosten im Markt nicht weitergegeben werden können, schmelzen Liquidität und Eigenkapital. Und es stellt sich für viele unserer Unternehmen ganz konkret die Frage, ob Deutschland noch der geeignete Standort ist. Die global aufgestellten Konzerne aus unserer Mitte haben die Frage schon beantwortet. Mit ‚Nein‘“, sagt Klein.

„Toyota zeigt jetzt aber eindrücklich, dass eine auf Miteinander und Fairness aufbauende Partnerschaft langfristig nachhaltig und wirtschaftlich ist. Für alle Beteiligten. Und der japanische Autobauer wird damit tatsächlich seinem eigenen Werbe-Slogan gerecht: Nichts ist unmöglich!“, so Klein abschließend.

Die Preise für die meistverwendeten Kautschukmischungen liegen heute rund 40% über dem der nachfragestarken Vor-Corona-Jahre 2018 und 2019. © WDK

Source

wdk, Pressemitteilung, 2024-05-24.  

Supplier

Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ)
Toyota Motor Corporation
Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk)

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