Erneuerbare Ameisensäure aus abgeschiedenem CO₂ als Ersatz für fossile Rohstoffe in Konsumgütern

Die Verbrennung von Abfall und Klärschlamm sowie die Behandlung von Abfallströmen führen zu hohen Treibhausgasemissionen; dadurch wird CO₂ in die Atmosphäre freigesetzt, was zur globalen Erwärmung und zum Klimawandel beiträgt. Derzeit wird die Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff (Carbon Capture and Storage, CCS) intensiv als Lösung für die Beseitigung von CO₂-Emissionen diskutiert. Jedoch geht durch die bloße Speicherung von Kohlenstoff eine wertvolle erneuerbare Ressource für die chemische Industrie verloren. Daher ist die Kohlenstoffabscheidung und -nutzung (Carbon Capture and Utilisation, CCU) ein sinnvoller Ansatz, um fossile Rohstoffe durch erneuerbaren Kohlenstoff aus Treibhausgasemissionen zu ersetzen.

WaterProof entwickelt derzeit ein elektrochemisches Verfahren, das CO₂-Emissionen, die durch die der Verbrennung von Verbrauchermüll und aus Abwasseraufbereitungsanlagen freigesetzt werden, in Ameisensäure umwandelt. Diese erneuerbare Ameisensäure kann in wertvollen umweltfreundlichen Konsumgütern verwendet werden, z.B. als Entkalker in Reinigungsmitteln und für die Gerbung von (Fisch-)Leder. Darüber hinaus verwendet WaterProof die Ameisensäure zur Herstellung von sogenannten Acidic Deep Eutectic Solvents (ADES), die zur Rückgewinnung von Edelmetallen aus Klärschlamm und Verbrennungsasche eingesetzt werden können. Da für das elektrochemische Verfahren erneuerbare Energien genutzt werden sollen, wird der WaterProof-Prozess zu einem sauberen Wasserkreislauf ohne Emissionen beitragen. Darüber hinaus unterstützt der Prozess den nachhaltigen Wandel in der EU, indem es die chemische Industrie defossilisiert und sie unabhängiger von fossilen Importen macht.

WaterProof stellt sein komplexes und bahnbrechendes Verfahren jetzt in einem Projektvideo vor: https://www.youtube.com/watch?v=qwW6ZEulmEQ

Über WaterProof

WaterProof ist ein vierjähriges Projekt mit einem internationalen und multidisziplinären Konsortium von 11 Partnern unter der Leitung von Avantium. Weitere Informationen über das Projekt finden Sie hier: https://waterproof-project.eu/

Das WaterProof-Projekt wird von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der European Health and Digital Executive Agency wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.