Die Drogeriemarktkette Ihr Platz bringt als erster Getränke in komplett biologisch abbaubaren Kunststoffflaschen auf den Markt. Bisher einmalig: Auch die Verschlüsse sind aus kompostierbarem Material.
Die Getränkeflaschenentwicklung wurden von Ihr Platz in Auftrag gegeben. Es sind mehrere Firmen aus dem In- und Ausland an der Entwicklung, der Produktion und der eigentlichen Abfüllung der Getränke beteiligt:
- NatureWorks LLC, eine Tochterfirma von Cargill, USA: Hauptmaterial ist das von NatureWorks entwicklete Polymer Polylactid (PLA). Polymilchsäure wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Mais hergestellt.
- Novamont SpA, Italien: Bisher wurden Getränkeflaschenverschlüsse aus PET hergestellt. Novamont hat erstmals einen Verschluss aus Mater-Bi entwickelt, welches ebenfalls aus Maisstärke hergestellt wird.
- Wiedmer AG, Schweiz: Novamont liefert der Wiedmer AG die Rohstoffe, die zur Herstellung der Flaschenverschlüsse benötigt werden und verarbeitet diese zu fertigen Schraubverschlüssen.
- Quellenhof Heil- und Mineralbrunnen GmbH: Hier erfolgt die eigentliche Abfüllung der Getränke. “Die Flaschen werden dort inline aus PLA-Preforms geblasen, welche wiederum aus Luxemburg geliefert werden.”
Weitere Verwendungsmöglichkeiten
“Grundsätzlich können oxydations-unempfindliche Getränke ohne oder mit geringem Kohlensäuregehalt oder auch frische Getränke bei kürzerer Haltbarkeitsdauer, z.B. frisch gepresste Säfte oder Molkeprodukte, abgefüllt werden.” Aber auch eine Verwendung für Shampooos, Duschbader oder Wasch- und Reinigungsmittel ist denkbar.
Konkurrenzfähigkeit
Selbst die Papieretiketten werden mit einem stärkebasierte Leim auf der Flasche befestigt, so dass die PLA-Flasche die bisher einzige ist, die vollständig kompostiert werden kann. Weiterer wichtiger Vorteil: Während der Produktion der Flaschen muss deutlich weniger Energie aufgewendet werden, als bei vergleichbaren Flaschen aus PET oder PE. Der Grund liegt in den niedrigeren Verarbeitungstemperaturen. Dennoch sind derzeit PLA-Flaschen aufgrund des aktuell noch höheren Preises nur in Teilbereichen dazu geeignet, herkömmliche Verpackungsstoffe aus PET oder PE zu ersetzen.
Derzeit laufen die notwendigen Genehmigungsverfahen, um die Verpackung als ökologisch vorteilhaft anerkennen zu lassen. bei einem positivem Bescheid entfiele der Einwegpfand für die PLA-Flaschen.
(Vgl. Meldungen vom 2006-10-16 und 2006-09-13.)
Source
Verpackungs-Rundschau, S. 40-41, 10/2006.
Share
Renewable Carbon News – Daily Newsletter
Subscribe to our daily email newsletter – the world's leading newsletter on renewable materials and chemicals