Bäume bewusster wahrnehmen: Robinie ist Baum des Jahres

Bundesministerin Julia Klöckner Schirmherrin der Robinia pseudoacacia

Naturschutz oder Erholung – Wald und Bäume leisten sehr viel für unsere Gesellschaft: Die Ausrufung des Baumes 2020 setzt dabei auch ein Zeichen gegen den Klimawandel.

Unter dem Leitbild “Wald der Zukunft” arbeitet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) an Maßnahmen, um Schadflächen unserer Wälder von Kalamitäten zu befreien und wiederzubewalden. Es ist eines ihrer zentralen Anliegen, klimaresistente, naturnahe und leistungsfähige Mischwälder zu schaffen, die bestmöglich an den Klimawandel angepasst sind.

Der Wald ist unser Klimaschützer Nummer eins und unsere grüne Lunge. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder führt zu einer Verringerung der CO2-Emission um 14 Prozent. Die Extremwetter des vergangenen Jahres haben gezeigt, dass der Wald unsere Hilfe braucht, um seine Klimaschutzfunktionen weiter so exzellent erfüllen zu können wie bisher.

Das unterstützen wir als BMEL mit verschiedenen Instrumenten:

  • Befassung einer eigenen Abteilung im BMEL mit der nachhaltigen Weiterentwicklung der Wälder
  • zusätzliche, substanzielle Finanzmittel für den Wald im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030
  • steuerliche Erleichterungen für betroffene Waldeigentümer und eine neue Wald-fördersparte bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank

Außerdem unterstützt der Waldklimafonds der Bundesregierung bereits mit jährlich rund 25 Millionen Euro Wege zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel und zum Erhalt und Ausbau des CO2-Minderungspotenzials von Wald und Holz.

Der Baum des Jahres 2020, die Robinie könnte im nun anstehenden Waldumbau eine wichtige Rolle spielen und bei der Aufforstung helfen.

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© Wikipedia

Hintergrundinformationen zur Robinie

Die Robinie ist ein Pionierbaum. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, wurde die Robinie seit über 200 Jahren überall in Europa in Parks und Gärten gepflanzt und ist längst auch wild sehr weit verbreitet.

In deutschen Wäldern kommt sie auf insgesamt 42.000 Hektar vor, das entspricht einem Flächenanteil von deutlich unter einem Prozent. Daneben ist die Robinie aber außerhalb der Wälder als Park-und Stadtbaum, sowie “verwildert” in trockenen Gebüschen häufig vertreten.

Die umfangreiche Verbreitung der Robinie ist auf ihre zahlreichen vorteilhaften Facetten zurückzuführen, die sie gegen Trockenheit und Klimawandel bewährt machen.
Zum einen gehen die Wurzeln der Robinie eine Symbiose mit stickstoffbindenden Knöllchenbakterien ein. Diese Knöllchenbakterien können molekularen Stickstoff aus der Luft als “Dünger” nutzen.

Zum anderen ist die Robinie durch ihre geringen Ansprüche an die Wasserversorgung in der Lage, arme, trockene Standorte zu besiedeln. Daher findet man sie neben ihrer Besiedlung in Wäldern auch außerhalb auf Brachflächen und entlang von Bahndämmen. Darüber hinaus ist die Robinie bei Imkern beliebt, da ihre Blüten einen sehr reichhaltigen Nektar mit einem Zuckeranteil zwischen 34 und 59 Prozent liefern.

Aufgrund ihrer Eigenschaften als streusalz- und emissionsresistente Baumart ist die Robinie ein wertvoller Baum, der häufig besser als einheimische Arten für eine Begrünung von schwierigen urbanindustriellen Standorten geeignet ist.

Die Robinie ist ein Beispiel dafür, dass Bäume einen wichtigen Beitrag leisten, den Wald klimaresilient zu machen.

Der Baum des Jahres wird regelmäßig im Spätherbst des Vorjahres von der Wodarz-Stiftung ausgerufen.

Source

BMEL, Pressemitteilung, 2019-10-24.

Supplier

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

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