Weltweit ernteten die Landwirte im Wirtschaftsjahr 2002/03 erstmals seit Jahrzehnten weniger Ölsaaten als im Jahr zuvor: Die Erzeugung verringerte sich um vier Millionen Tonnen auf 317 Millionen Tonnen. Zwar hatte die Fläche um knapp zwei Prozent zugenommen, ungünstige Witterungsbedingungen während der Aussaat oder der Ernte sorgten aber für Ertragseinbußen. Allerdings gab es nicht bei allen Ölsaaten ein Minus.
Fläche leicht ausgedehnt
Die mit Ölsaaten bestellte Fläche umfasste 2002 global 149,26 Millionen Hektar. Mit 81,15 Millionen Hektar entfiel gut die Hälfte auf Sojabohnen. Weit dahinter folgten Erdnüsse mit einem Areal von 22,45 Millionen Hektar sowie Raps und Rübsen mit einer Fläche von 22,34 Millionen Hektar; das entsprach jeweils etwa 15 Prozent der Weltölsaatenfläche. Sonnenblumen wurden 2002 auf 20,35 Millionen Hektar angebaut, das waren anteilig 13,6 Prozent. Die mit Leinsaat bestellte Fläche lag bei 2,97 Millionen Hektar oder zwei Prozent.
Mehr Sojabohnen und Sonnenblumenkerne eingebracht
Die Weltsojabohnenernte summierte sich 2002 auf knapp 189 Millionen Tonnen, das waren fünf Millionen Tonnen mehr als im Jahr zuvor. Insbesondere in den Hauptanbauländern konnte meist mehr eingebracht werden. Nur in den USA blieb die Ernte mit 73,2 Millionen Tonnen Sojabohnen hinter dem Vorjahresergebnis von 78,7 Millionen Tonnen zurück. Dagegen gab es in Brasilien mit 49,0 Millionen Tonnen und in Argentinien mit 32,5 Millionen Tonnen erneut Rekordernten. Insgesamt fielen in Südamerika 2002 gut 85 Millionen Tonnen Sojabohnen an, knapp zehn Millionen Tonnen mehr als im Jahr zuvor.
Ebenfalls größer als im vorangegangenen Jahr war die Ernte an Sonnenblumenkernen; weltweit erhöhte sich die Produktion um zwei Millionen Tonnen auf gut 23 Millionen Tonnen. Das Plus erzielten in erster Linie die beiden Hauptanbaugebiete Argentinien, wo 4,0 Millionen Tonnen eingebracht wurden, und die GUS mit 6,7 Millionen Tonnen. In der Europäischen Union war die Sonnenblumenernte mit 2,9 Millionen Tonnen geringfügig kleiner als 2001.
Rapsernte litt unter der Witterung
Die weltweite Rapsernte 2002 wurde dagegen durch ungünstige Witterung in einigen Hauptanbauregionen reduziert, so dass insgesamt nur rund 32 Millionen Tonnen eingebracht wurden. Das waren knapp vier Millionen Tonnen weniger als zuvor. Vor allem in Kanada und Australien blieben die Ergebnisse weit unter dem Vorjahresumfang. Und auch in China gab es weniger Raps. In Deutschland konnte ebenfalls weniger geerntet werden, während in der EU insgesamt mit 9,2 Millionen Tonnen etwas mehr Raps eingebracht wurde als 2001.
Die Ernten der anderen Ölsaaten reichten meist nicht an die Vorjahreswerte heran: An Baumwollsaat kamen 2002 weltweit 36 Millionen Tonnen zusammen, an Erdnüssen 22 Millionen Tonnen, an Sesam 2,8 Millionen Tonnen, an Kopra fünf Millionen Tonnen und an Rhizinus eine Million Tonnen. Die Ernte an Palmkernen fiel mit knapp sieben Millionen Tonnen dagegen größer aus. Und auch an Leinsaat wurde mit 2,2 Millionen Tonnen geringfügig mehr geerntet als 2001.
© 2003 ZMP
ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle GmbH
Rochusstr. 2
53123 Bonn
Tel.: 0228-97 77-0
Fax.: 0228-97 77-179
E-Mail: [mailto:info@zmp.de]
Internet: http://www.zmp.de
(Vgl. Meldungen vom 2003-01-08, 2002-12-09 und 2002-09-15.)
Source
ZMP-Nachrichten vom 2003-02-14.
Share
Renewable Carbon News – Daily Newsletter
Subscribe to our daily email newsletter – the world's leading newsletter on renewable materials and chemicals