Ein Forscher-Trio aus Emden (Niedersachsen) will dafür sorgen dafür, dass die Ostfriesen auch in Zukunft kraftvoll zubeißen können. Die Wissenschaftler haben eine Zahnpasta aus den Schalen der Nordseekrabbe entwickelt. Das Produkt mit dem Markennamen “Chitodent” solle schon in Kürze auf den Markt kommen, so der Chemieprofessor Michael Schlaak vom Fachbereich Naturwissenschaftliche Technik der Fachhochschule Emden.
Der aus den Krabbenschalen gewonnen Rohstoff Chitin hat nach Auskunft der Forscher diverse positive Eigenschaften. So werden bestimmte Bakterien abgetötet, während andere angelagert würden. Aufgrund dieser Eigenschaften wirke die entwickelte Zahnpasta auch gegen Paradontose. Ferner sei Chitin in der Lage, Quecksilber zu binden, was Amalgamfüllungen künftig möglicherweise ungefährlicher machen könne.
Bevor “Chitodent” auf den Markt kommt, müssen die Forscher jedoch noch ein Rohstoffproblem lösen, da selbst das maschinelle Krabbenschälen in Deutschland unrentabel ist. Die Emdener Forscher stehen daher in Verhandlung mit chinesischen Lieferanten, die Chitin auch als Trockenpulver liefern können. Eine Lieferung von vier bis fünf Kilogramm reiche für 200 Tuben Zahnpasta.
Bevor jedoch Zahnpflege mit “Chitodent” angesagt ist, müssen die Forscher noch die bürokratischen Hürden nehmen. Denn das Naturprodukt fällt unter das Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz. Zusätzlich verschärft wird das ganze durch die Kosmetikverordnung. Die nötigen Formalitäten sind nach Angaben der Forscher aber bereits eingeleitet.
(Vgl. Meldungen vom 2002-09-17 und 2000-12-20.)
Source
N24.de vom 2003-09-17.
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