Sieben deutsche Unternehmen und ein Verband haben sich gestern gegenüber demWWF zu einer umweltgerechten Beschaffungspolitik für ihre Holzprodukte verpflichtet. Sie wollen den Handel mit illegalem Holz ausschließen und den Verkauf von Produkten, die nach den Kriterien des FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert sind, erhöhen.
Zu der am 21. Februar gegründeten „WWF WOOD GROUP“ vereinten Unternehmen gehören die Espen AG, die Holz.ConZert GmbH, die Intecfor GmbH, die JOLYKA Im- und Export GmbH, die Steico AG, die Firma Garten und Holz Dirk Hartmann, die Westeifel Werke GmbH sowie der Bundesverband der Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte.
„Die WWF WOOD GROUP setzt den Standard für verantwortungsvolle Wald- und Holzwirtschaft, die wir brauchen, um den Raubbau an unseren Wäldern und den Handel mit illegalem Holz und mit Hölzern aus den letzen Urwäldern der Erde zu beenden“, freut sich Forstreferent Johannes Zahnen vom WWF über die Beteiligung der Unternehmen.
Die genannten Firmen bieten zum Beispiel Gartenmöbel, HiFi-Lautsprecherboxen, Parkettböden, Dämmstoffplatten, Möbel und Schnittholz an. Doch ein Wermutstropfen bleibt: „Leider haben die großen Möbelmärkte, Einrichtungshäuser, Versandhändler und fast alle Baumärkte bisher noch nicht Farbe bekannt, um endlich dem Handel mit illegalem Holz entgegenzutreten“, bedauert Zahnen.
Nach einer aktuellen Studie des WWF kommen über 70 Prozent der aus Indonesien sowie etwa ein Drittel der aus Russland stammenden Hölzer und Holzprodukte aus illegalem Holzeinschlag. Die Einfuhr von illegalen Hölzern und Holzprodukten in die G8-Staaten und China wird vom WWF auf einen Anteil von 13 Prozent geschätzt. Damit Händler von illegalem Holz in Deutschland keinen Absatzmarkt mehr finden, hat der WWF die „WWF WOOD GROUP“ ins Leben gerufen.
Die Gruppe tritt an die Stelle der 1997 vom WWF gegründeten GRUPPE ’98, deren Kriterien in der Neuauflage deutlich verschärft wurden: Die Partnerunternehmen der WWF WOOD GROUP engagieren sich aktiv für den Handel von FSC-zertifiziertem Holz aus verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung und verpflichten sich, illegales Holz und Holz aus Urwäldern nicht mehr zu verarbeiten und zu vertreiben.
Johannes Zahnen: „Da der Raubbau an den Wäldern unvermindert weitergeht, fordern wir alle deutschen Unternehmen der Holz-, Papier-, und Möbelbranche auf, den Mitgliedern der WWF WOOD GROUP zu folgen und sich konkrete Ziele zum Ausschluss von illegalem Holz und für Produkte aus umweltgerechter und sozial verträglicher Waldwirtschaft zu setzen.“
Der WWF unterstützt den FSC, das derzeit einzige internationale Zertifizierungssystem, dessen Vorgaben eine naturverträgliche, sozial verantwortliche und wirtschaftlich tragfähige Nutzung von Holz und Holzprodukten garantieren. Die FSC-Standards sind weltweit gültig und werden an die lokalen Gegebenheiten angepasst. Vom Wald über sämtliche Produktionsstätten bis hin zum fertigen Produkt wird die gesamte Händlerkette bis zum Endverbraucher von zugelassenen Zertifizierungsfirmen jährlich geprüft.
Kontakt:
WWF Deutschland
Rebstöcker Straße 55
60326 Frankfurt
Tel.: 069-791 44 0
(Vgl. Meldung vom 2003-01-15.)
Source
Pressemitteilung des WWF vom 2003-02-21.
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