Wie man aus Abfall Nützliches machen kann

Reallabor SAMSax soll Vernetzungen in der Kreislaufwirtschaft verbessern - Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz entwickelt dafür eine digitale Wissensmanagement-Plattform

Am 3D-Drucker der Professur für Additive Fertigung der TU Bergakademie Freiberg sind bereits erste Prototypen aus nachwachsenden Rohstoffen und Reststoffen, wie etwa aus Aprikosenkernmehl, entstanden.
Am 3D-Drucker der Professur für Additive Fertigung der TU Bergakademie Freiberg sind bereits erste Prototypen aus nachwachsenden Rohstoffen und Reststoffen, wie etwa aus Aprikosenkernmehl, entstanden. Foto: Detlev Müller/TU Bergakademie Freiberg

Mittels 3D-Druck so viel Abfall wie möglich in nutzbare Dinge zu verwandeln – diese Vision steht im Mittelpunkt des neuen Reallabors „SAMSax – Sustainable Additive Manufacturing in Saxony“, das im September 2022 an den Start ging. Beteiligt sind Forschende aus den drei Technischen Universitäten in Sachsen, darunter die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement (Leitung: Prof. Dr. Angelika Bullinger-Hoffmann) der Technischen Universität Chemnitz. Der Aufbau des Reallabors wird in den kommenden 18 Monaten vom Freistaat Sachsen über den Innovationshub des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung (Simul+) mit insgesamt etwa einer Million Euro gefördert.

Künftig sollen kleine und mittlere Unternehmen vor Ort nachwachsende Rohstoffe oder Reststoffe aus der Produktion an dieses Labor für nachhaltigen 3D-Druck liefern. Kurze Zeit später erhalten sie ein daraus gefertigtes Produkt als Werk- oder Wertstück. Die Forschenden wollen so zeigen, wie in Sachsen eine Kreislaufwirtschaft mit nachwachsenden Rohstoffen, aber auch lokalen Reststoffen aus Industrie und Landwirtschaft, durch Nutzung der Additiven Fertigung umgesetzt werden kann. Zum Einsatz kommen könnten dabei beispielsweise Holzspäne und -staub aus Sägewerken oder Spreu-Stroh aus Erntemaschinen.

Die Forschenden der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement entwickeln im Rahmen des Projektes eine digitale Wissensmanagement-Plattform. Dabei wird die Verbindung zwischen den Reststoff-Produzenten und potentiellen Verwertern über diese Plattform, auf der sich kostenlos registriert werden kann, hergestellt und so ein Netzwerk aufgebaut. Zusätzlich wird kleinen und mittelständischen Unternehmen Fachwissen zur Verfügung gestellt. Im Rahmen dieser Innnovationsgemeinschaft sollen Methoden der Digitalisierung im Reallabor SAMSax anhand von Praxisvorhaben demonstriert werden. Digitale Entscheidungshilfen, wie beispielsweise stoffliche Zusammensetzungen jedes einzelnen Produkts oder Informationen zu Technologien und Prozessketten, werden bereitgestellt, um nicht nur Roh- und Reststoffe in den sächsischen kleinen und mittelständischen Unternehmen als Potenziale zu identifizieren, sondern auch Unternehmen innerhalb des Wirtschaftskreislaufes zuzuordnen und die sächsische Industrie zu vernetzen.

Hintergrund: Reallabor SAMSax

Das Projekt Reallabor „SAMSax – Sustainable Additive Manufacturing in Saxony“ zielt auf die Sichtbarmachung des konzeptuellen Ansatzes sowie den Aufbau und die Pflege von Innovationspartnerschaften. Anhand von Praxisvorhaben soll eine prototypische Kreislaufwirtschaft als Demonstrator aufgebaut werden. Im Konsortium der drei Technischen Universitäten forschen gemeinsam mit der Freiberger Professur für Additive Fertigung (Leitung: Prof. Henning Zeidler) auch die Chemnitzer Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement (Leitung: Prof. Angelika Bullinger-Hoffmann) sowie die Dresdener Professur Holztechnik und Faserwerkstofftechnik (Leitung: Prof. Dr. André Wagenführ).

Kontakt

Adelina Heinz
Tel.: +49 371 531-39890
E-Mail adelina.heinz@mb.tu-chemnitz.de

Author

Mario Steinebach

Source

TU Chemnitz, Pressemitteilung, 2022-09-08.

Supplier

Technische Universität (TU) Dresden
Technische Universität Bergakademie Freiberg
Technische Universität Chemnitz

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