München, 26. Oktober 2004 – Im Zuge der in Deutschland entstehenden Produktionsanlagen für Bioethanol und dessen Beimischung zu Benzin wird Getreide als Rohstoff nachgefragt. Das bedeutet zusätzliche Produktionsmengen für den Markt, die auch auf sogenannten Agrar-Stilllegungsflächen angebaut werden können. Dies entspricht der politischen Zielsetzung der EU, den Anteil biogener Treibstoffe bis Ende 2010 auf 5,5 Prozent zu steigern.
Bisher scheiterte der großflächige Anbau von Getreide auf Stilllegungsflächen gemäß der EU-Richtlinie EU VO 2461/99 an den fehlenden Verwertungsmöglichkeiten für energetische Zwecke. Im Gegensatz dazu ist der Anbau von Raps auf Stilllegungsflächen zur Biodieselherstellung bereits seit Jahren fest in der landwirtschaftlichen Fruchtfolge verankert. Die BayWa bietet den Landwirten seit 1991 entsprechende Anbau- und Lieferverträge an und engagiert sich für die Vermarktung der daraus entstehenden Produkte. Dafür erhielt der Konzern bereits 1993 für herausragende Leistungen um die Markteinführung von Schmierstoffen auf Pflanzenölbasis und Bio-Diesel den Ernst-Pelz-Preis.
Jetzt eröffnet die BayWa den Landwirten zusätzliche Absatzchancen, indem sie ihr Engagement für Anbau-Alternativen auf stillgelegten Flächen erweitert. Sie liefert den dort produzierten Weizen als Rohstoff an die Südzucker AG, die in Zeitz eine Bioethanol-Verarbeitungsanlage errichtet und im nächsten Jahr den Produktionsbetrieb aufnimmt.
Erstmals zur Ernte 2005 können Landwirte in Bayern, Württemberg, Thüringen, Sachsen und im südlichen Brandenburg mit der BayWa entsprechende Anbau- und Abnahmeverträge für Weizen abschließen. “Dies ist eine Option auf eine zusätzliche Wertschöpfung der Landwirtschaft”, erläuterte Wilhelm Mallmann, Leiter Erzeugnisse Agrar der BayWa AG, diesen Schritt. “Mit Erzeugerpreisen von rund 8 bis 8,25 Euro/dt ist ein wirtschaftlicher Anbau mit positiven Deckungsbeiträgen möglich. Er sollte überall genutzt werden, wo es von der Fruchtfolge her möglich ist”, so Mallmann weiter.
Aufgrund der bereits laufenden Aussaat bestehen derzeit keine Sorteneinschränkungen für den Anbau. Zudem befinden sich die besonders für die Bioethanolherstellung geeigneten Sorten erst im Vermehrungsaufbau. Deshalb wird empfohlen, als Rohstoff für die Bioethanolherstellung hoch leistungsfähige Getreidebestände zu bevorzugen. Die N-Düngungs- und Pflanzenschutzstrategie sollte auf hohe Kornerträge je ha gemäß dem standortspezifischen Ertragsmaximum ausgerichtet sein. Die Qualitätsanforderungen, wie ein möglichst niedriger Kornproteingehalt, orientieren sich am Konsumgetreide. Eine weitere Verwertungsmöglichkeit im Zuge der Produktion: Die nach der Destillation des Bioethanols entstehende Getreideschlempe kann zu einem hochwertigen Futtermittel weiterverarbeitet werden.
Rückfragen:
BayWa AG
Lothar Schönberger (Presse und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 089/ 9222- 3692
E-Mail: lothar.schoenberger@baywa.de
Source
BayWa-Pressemeldung vom 2004-10-26.
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