Vorschlag der EU-Kommission zur Reduktion des Konsums von Kunststofftragetaschen eröffnet Fördermöglichkeiten für Biokunststoffe

European Bioplastics: den Mitgliedsstaaten sollte Flexibilität beim Umstieg auf Biokunststoff-Taschen zugestanden werden

Berlin, 04. November 2013. “Der Vorschlag der Europäischen Kommission, mit dem Ziel, den Konsum von Kunststofftragetaschen in der EU zu reduzieren, stellt einen wichtigen ersten Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Wirtschaft dar“, kommentiert François de Bie, Vorstandsvorsitzender des Verbands European Bioplastics, das heute von EU-Kommissar Janez Potočnik vorgestellte Papier.

Mit Blick auf die Leitprinzipien einer Kreislaufwirtschaft sowie einer effizienten Ressourcennutzung, sollten Gesetzgeber die heutige Initiative auch als Chance verstehen, biobasierte Produkte, wie Biokunststoffe, zu fördern. European Bioplastics empfiehlt, dass den Mitgliedsstaaten bei ihren Maßnahmen zur Reduktion von Kunststofftragetaschen eine gewisse Flexibilität im Hinblick auf Biokunststoff-Taschen zugestanden werden. Biokunststoffe sollten aufgrund ihrer geringeren Umweltwirkung von Maßnahmen zur Reduzierung dünnwandiger Einwegtaschen ausgenommen werden können.

European Bioplastics unterstützt die Verringerung des Tragetaschenkonsums innerhalb der EU insgesamt und befürwortet den Ansatz der Kommission, die Richtlinie für Verpackungen und Verpackungsabfälle dahingehend anzupassen. Der Vorschlag erlaubt den Mitgliedsstaaten, von Artikel 18 der Richtlinie abzuweichen. European Bioplastics empfiehlt darüber hinaus, spezifische Maßnahmen zur Förderung von Biokunststoff-Alternativen zu bedenken.

“Gemäß dieses Richtlinienvorschlags, würde das italienische Tragetaschen-Gesetz abschließend für gültig erklärt. Das Gesetz beinhaltet ein Verbot fossil-basierter dünnwandiger Einwegtaschen, und führt die Verwendung von kompostierbaren, nach EN 13432 zertifizierten, Kunststofftragetaschen ein,“ erklärt de Bie. European Bioplastics befürwortet darüber hinaus, biobasierte, nicht-biologisch abbaubare Tragetaschen, die einen Biomasseanteil von mindestens 50 Prozent aufweisen, ebenfalls von restriktiven Marktmaßnahmen zu befreien. Die Förderung von Biokunststoff-Alternativen im Tragetaschenmarkt trägt umwelttechnischen Fragestellungen Rechnung und treibt die Bildung einer biobasierten Wirtschaft voran.

Die Vorteile von Tragetaschen aus Biokunststoffen:
Der biobasierte Anteil von Biokunststoff-Tragetaschen stellt sicher, dass sie einen geringeren CO2-Fussabdruck aufweisen als fossil-basierte Produkte. Emissionen werden reduziert.

In Ländern, in denen Bioabfälle gesammelt werden, können kompostierbare Kunststofftaschen dazu genutzt werden, organische Abfälle zu sammeln. Die Tasche erfüllt damit einen Zweitnutzen. Studien haben bereits gezeigt, dass kompostierbare Bioabfalltaschen das gesammelte Volumen von Bioabfällen deutlich erhöhen und darüber hinaus helfen, die Qualität des entstehenden Komposts zu verbessern. Der Zweitnutzen reduziert zusätzlich die Zahl von Tragetaschen, die sonst weggeworfen werden oder auf der Deponie landen. In Ländern, in denen Kunststoffabfälle recycelt werden, können Biokunststofftragetaschen zu neuen Kunststoffprodukten verarbeitet werden. In Ländern, in denen Abfälle thermisch verwertet werden, entsteht bei der Verwertung von biobasierten Kunststoffen erneuerbare Energie.

Weitere Informationen

Positions Papier: http://en.european-bioplastics.org/EuBP_PositionPaper_Plastic_shopping_bags.pdf

Fact Sheet: http://en.european-bioplastics.org/wp-content/uploads/2013/11/EuBP_FS_shopping_ bags_2013.pdf

Über European Bioplastics
European Bioplastics ist die Interessenvertretung der europäischen Biokunststoffindustrie. Zu ihren Mitgliedern zählen Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette. Die Mitglieder produzieren, verarbeiten und vertreiben Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, biologisch abbaubar sind, oder beide Eigenschaften in sich vereinen.

 

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Source

European Bioplastics, Pressemitteilung, 2013-11-04.

Supplier

European Bioplastics e.V.
European Commission

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