USA: Steigende Bodenpreise locken Investoren

Preise für Ackerboden legten 2006 um 13 Prozent zu

Neben den Maispreisen steigt im Gefolge höherer Nachfrage nach Agrargütern auch der Wert der Anbaufläche in den USA. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, wird Amerikas Ackerland so zu einem lohnenden Ziel für Investoren.

Nach Jahrzehnten magerer Gewinne der US-Landwirte und kaum steigender Bodenpreise kletterte voriges Jahr den Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums zufolge der Wert von Agrarflächen um 14 Prozent auf ein Rekordhoch von 5.337 US$ pro Hektar. Der Wert von Ackerboden legte um 13 Prozent auf 6.672 US$ pro Hektar zu.

Der Preisanstieg hat viele Gründe. Laut Experten unterstützt jedoch vor allem der Ethanol-Boom den Wertanstieg von Ackerland in den USA. Da mit der industriellen Ethanolerzeugung die Maispreise in die Höhe getrieben wurden – vor neun Monaten sprang der Preis um 50 bis 100 Prozent -, steigt auch der Wert der Anbaufläche. Betroffen sind traditionelle Maisanbaustaaten wie Indiana, Illinois, Iowa, Ohio, Minnesota, Wisconsin und Michigan, aber auch Gebiete am Rand des “Maisgürtels” wie Pennsylvania, wo 2006 die Preise für Ackerland um über 18 Prozent stiegen. Zwar legen die Preise für Ackerland in den USA seit Ende der 80er-Jahre zu, doch erst in den letzten drei bis fünf Jahren zogen sie spürbar an, zuweilen im zweistelligen Prozentbereich.

Ein Ende des Booms ist vorerst nicht in Sicht. Experten rechnen in diesem Jahr mit der größten Maisernte in der US-Geschichte – und weiterhin hohen oder gar steigenden Preisen. “Wir erwarten für 2008 und darüber hinaus Preise auf sehr gutem Niveau”, sagte Lee Vermeer vom Agrarunternehmen Farmers National Company der FTD. Ackerland und Mais entwickeln sich derzeit zu verlässlichen Investitionen – deshalb steigen sogar große Namen in das Geschäft ein. Medienmagnat Ted Turner etwa kaufte unlängst über 10.000 Hektar Farmland im Bundesstaat Nebraska.

Experten glauben, dass es sich in Zukunft auch bei steigender Maisproduktion lohnen wird, Anbauflächen für Mais oder auch Sojabohnen zu kaufen oder zu pachten. Sie verweisen darauf, dass die Futurespreise an den Märkten gleich bleiben oder steigen.

Viele ältere Landwirte in den USA sehen die derzeitige Lage auch als gute Gelegenheit, um ihr Land zu verkaufen. “Zwar investieren Farmer auch in mehr Land, aber wir sehen in diesem Sommer auch eine deutlich höhere Verkaufsaktivität als sonst”, so Vermeer. “Viele Landbesitzer denken sich, dass diese Rekordpreise ein guter Zeitpunkt zum Verkaufen sind.”

Zum FTD-Beitrag “Ein Boom im Kornfeld” vom 2007-08-15.

(Vgl. Meldungen vom 2007-07-13 und 2007-03-09.)

Source

Financial Times Deutschland, 2007-08-15.

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