Umweltfreundliche Papierbleiche ist keine “Pulp Fiction”

Schon lange wird nach preiswerten und umweltschonenden Alternativen bei der Papierbleiche gesucht. Bislang werden hierfür Chlor, seit neuerem auch Chlordioxid oder Ozon verwendet. Ein schmaler Grat muss dabei beschritten werden, denn einerseits soll der Ligninanteil im Holz (enthalten zu etwa 30 Prozent), der eine Vergilbung von Papier bewirkt, zerstört werden. Auf der anderen Seite soll aber die Zellulose nicht geschädigt werden.

Die sauberste Lösung wäre theoretisch, das unerwünschte Lignin mit Sauerstoff einfach zu oxidieren. Allerdings kann der Sauerstoff nicht zwischen Lignin und Zellulose unterscheiden. Nach einem Artikel des Wissenschaftsmagazins “Nature” unter dem Titel “Clean sheet for paper making – New catalyst means greener paper is not pulp fiction” könnten Polyoxometallate, kurz POM genannt, vielleicht schon bald die bisher übliche Chlorbleiche bei der Papierherstellung ersetzen und quasi dem Sauerstoff dazu verhelfen, zwischen Lignin und Zellulose zu unterscheiden.

Ein entscheidende Vorteil des neuen Katalysators beruht darauf, dass dieser sogar mit dem Sauerstoff der Luft auskommt. Die Umsetzung des Verfahrens im industriellen Maßstab dürfte allerdings noch ein weiter Weg sein.

Autor: Klaus-Martin Meyer (nova)
Endredaktion: Marion Kupfer (nova)
Quellen: Wolfdietrich Meyer (Dipl.-Chemiker), “Nature” vom 2001-11-08.

Source

Wolfdietrich Meyer (Dipl.-Chemiker), "Nature" vom 2001-11-08.

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