Trierer Strohhaus irritiert die Behörden

Bauherr Peter Weber errichtete ein erstes statisch selbst tragendes Strohhaus bei Trier, zwischen Tarforst und Pluwig beim Filscher Häuschen – ohne Baugenehmigung. Denn die wollte ihm die Behörde bislang nicht erteilen, da die grüne Wiese, auf der das Bauwerk innerhalb von drei Tagen errichtet wurde, ein nicht genehmigungsfähiger Standort für ein Wohnhaus jedweder Art sei. “Natürlich kann auch ein Strohhaus genehmigungsfähig sein, es muss aber an dem richtigen Standort stehen”, so Frank Simons, Leiter des Bauaufsichtsamtes.

Dass Bauer Weber sein Vorhaben mit der Absicht begründet, zunächst nur ausprobieren zu wollen, ob ein derartiges Projekt sich möglicherweise zur Präsentation auf der Landesgartenschau eignet, trägt allerdings nicht zur Besänftigung der inzwischen erhitzten Behördengemüter bei. Von “innovativ” bis “unzulässig” lauten die Urteile der beteiligten Rathäusler, die bereits eine Abbruchverfügung erwägen.

“Meine Idee, aus Stroh ein Haus zu bauen, ist einfach nur genial. Zu günstig, zu einfach.” Etwa 20.000 von den insgesamt nur ca. 40.000 EUR der Baukosten hat Bauherr Weber in das Unternehmen bereits investiert, dies ist der Hauptanteil, der auf die Dachkonstruktion – Blech auf Balken – entfällt. Für das fachliche Know-how bei der Errichtung des Strohballen-Bauwerks, das einst modernstem Passivhaus-Standard entsprechen soll, sorgt eine Fachhochschul-Gruppe unter der Leitung von Professor Klaus Klever. Ob das Haus je bewohnt wird oder von Amts wegen als überdachter Strohhaufen durchgeht, bleibt noch offen.

(Vgl. Meldung vom 2002-09-09.)

Source

www.intrinet.de vom 2002-11-08.

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