Tirol: Keine weiteren Biomasse-Anlagen!

Speziell Großanlagen sind nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben

Wie am Montag Tiwag-Aufsichtsrats-Präsident und Finanzlandesrat Ferdinand Eberle bilanzierte, seien geförderte Biomasse-Anlagen im privaten und gewerblichen Bereich auf dem Vormarsch und noch durchaus ausbaufähig. Im Gegensatz dazu sieht Eberle die Wachstumsgrenzen für die größeren Biomasse-Heizkraftwerke erreicht, Tiwag-Chef Bruno Wallnöfer begründete, es gebe zu wenig Abnehmer und auch die Rahmenbedingungen hätten sich verschlechtert.

Vor allem für die bestehenden Anlagen sei die Brenngutbeschaffung unökonomisch: “Für weitere Anlagen müssten wir das Material vom internationalen Markt zukaufen und das liegt nicht in unserem Sinn”, konstatierte der Tiwag-Aufsichtsrat. Der Betrieb mit dem so genanntem Waldhackgut sei durch Personal- und Logistikkosten unökonomisch, daher beziehe die Tiwag davon lediglich 10%, bedauerte Bruno Oberhuber von Energie Tirol. Der Großteil der Verbrennungsrohstoffe werde daher durch billigere Materialien, wie Rinden und Reststoffe aus der Sägeindustrie gedeckt. Doch in der Winterphase sei auch dort das Lager knapp.

Als “Narretei” bezeichnete LH Herwig van Staa auf der diesjährigen Fafga die vom Bund beschlossene extreme Förderung von Ökostrom, welche zu einer Verteuerung für die Stromkunden auch in Tirol geführt habe – insbesondere es gleichzeitig andauernden Widerstand gegen den Bau von Wasserkraftwerken gebe. Dabei sei dies doch die umweltverträglichste Energieform – plädiert van Staa für den Bau einiger größerer Wasserkraftwerke in Tirol.

(Vgl. Meldung vom 2004-02-02.)

Source

Tiroler Tageszeitung online vom 2004-04-19.

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