Das erste vollständig biologisch abbaubare Hemd wurde mit 38 neuen Zutaten und 40 veränderten Arbeitsschritten entwickelt. In sechs Monaten soll es auf einem Komposthaufen komplett zerfallen.
Das neue Hemd – es ist ein T-Shirt, weil die geeigneten bioabbaubaren Knöpfe noch fehlen – ist ein “Testballon”. Rund 1.000 Stück produzierte der schwäbische Textilhersteller Trigema in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Hamburger Epea-Umweltinstituts.
In 46 firmeneigenen Läden sollen sie nun angeboten werden. “So sehen wir, ob die Kunden das anziehen”, sagt Trigema-Chef Wolfgang Grupp. Er hofft auf Käufer, die Wert auf rein natürliche Stoffe legen: “Die werden bereit sein, den Mehrpreis zu zahlen.”
Das kompostierbare Shirt besteht aus Baumwolle – ein natürlicher Rohstoff, der natürlicherweise auch bioabbaubar ist. Neu seien jetzt die Farben, die durch geschickte Kombination von natürlichen und synthetischen Materialien ebenfalls bioabbaubar seien, sagt Michael Braungart, wissenschaftlicher Leiter des Epea-Instituts. Die Abbauprodukte seien auch identifiziert.
Trigema und Epea nutzen als Textilrohstoff keine Bio-Baumwolle, deren Anbau oft die Umwelt belaste und zudem Ackerflächen für die Nahrung der Menschen raube.
Es nütze mehr, die Ausrüstungsstoffe zu verbessern, so Braungart. “Wir rüsten mechanisch aus und können so auf eine Vielzahl von Hilfsmitteln verzichten.” Noch kostet diese Produktion mehr als eine konventionelle. Das sei aber eine Frage der produzierten Mengen. Und die soll steigen.
Source
Die Welt vom 2006-02-02.
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