Symposiumsbericht: “Hanfanbau und Verwertung – eine Chance für die Lausitz”

Bericht zum Symposium vom 03.06.2005 im Technologiepark Lauta

Am 03.06.2005 veranstalteten die Fachhochschule Lausitz, das Lausitzer Technologiezentrum GmbH sowie die VDI Landesvertretung Sachsen in Lauta im Nordosten Sachsens ein Symposium unter dem Titel “Hanfanbau und Verwertung – eine Chance für die Lausitz”. Zahlreiche Teilnehmer aus Praxis und Wissenschaft diskutierten dabei den aktuellen Stand der Entwicklungen in den Bereichen Naturfasererzeugung, -aufbereitung und -verarbeitung.

Die FH Lausitz und das Technologiezentrum LAUTECH bieten nunmehr seit 1996 jeweils 2 Symposien im Jahr zu Fragen der Strukturentwicklung in der Region an. Im Mittelpunkt stehen dabei die Sicherung vorhandener und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, die Schaffung von attraktiven Angeboten für Investoren sowie Angebote und Hilfestellungen zur Existenzgründung.

Als Schirmherrin der Veranstaltung machte Frau Dipl.-Jur. Brigitte Klotz, Präsidentin der Fachhochschule Lausitz, in Ihrem Plenarbeitrag Ausführungen zu den aktuellen und anwendungsbezogenen Forschungs- und Lehrgebieten des Fachhochschule an ihren Standorten Senftenberg sowie Cottbus. Dabei hat sich die Fachhochschule LAUSITZ in der Vergangenheit als kompetenter Begleiter von Forschungs- und Entwicklungsinitiativen in der Region und darüber hinaus entwickelt. Deutlich wird dies auch durch die Initiative der beiden Dekane Prof. Dr.-Ing. Ingolf Petrick sowie Prof. Dr.-Ing. Peter Biegel, die durch die Arbeit in ihren Fachbereichen den Anstoß zu dieser Veranstaltung gaben.

Dipl.-Ing. agr. Torsten Brückner, Geschäftsführer der Sachsen Leinen GmbH gab einen allgemeinen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Tendenzen auf den Naturfasermärkten in Deutschland sowie Europa. Über seinen Vortrag unter dem Titel “Faserpflanzenanbau und Naturfaserverarbeitung in Deutschland – Tendenzen, Chancen, Risiken nach zehn Jahren Wiederzulassung des Hanfes” wurden auch im Verlauf der anschließenden Diskussion entsprechende Schlussfolgerungen für die regionale Entwicklung erörtert.

In gleicher Weise lieferte Dr. Jürgen Paulitz, Ingenieurbüro für Naturfasertechnologien Dresden, in seinem Beitrag “Aktuelle Entwicklungen der Naturfaserernte und –aufbereitungstechnik” weitere Argumente, wie die marktseitigen Entwicklungstendenzen durch entsprechend moderne und effektive Prozesstechnologien zu unterstützen sind.

Im Zusammenhang verwies Rüdiger Albert, Geschäftsführer des Centrums für Innovation und Technologie Guben GmbH (CIT), auf die bereits vor einigen Jahren durchgeführten Studien (RETEX) und ergänzenden Planungen für die Umsetzung solcher Technologien für den Naturfaseraufschluss sowie die Verarbeitung zu Spezialzellstoffen und hochwertigem Papier in der Region Lausitz. Die Konzeptionen insbesondere im Zusammenhang mit den technologischen Entwicklungen von Dipl.-Ing. Hoffmann, Ortrand konnten jedoch aufgrund administrativer und investiver Probleme nicht umgesetzt werden. (Vgl. Meldungen vom 2001-12-28 und 2001-12-11).

Unter dem Titel “Charakterisierung von Qualitäten und qualitative Anforderungen an Naturfasern im nichttextilen Bereich” stellte Dr. Hans-Jörg Gusovius, Lehrstuhl Aufbereitungstechnik, aktuelle Forschungsschwerpunkte und Ergebnisse an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus vor.

Der wissenschaftliche Teil der Veranstaltung wurde durch die Arbeitsergebnisse der Diplomarbeit von Dipl.-Ing. (FH) Stephanie Stefaniak unter Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Ingolf Petrick zum Thema “Zellstoff aus Hanf” ergänzt. Dabei wurden vor allem die bisherigen Erkenntnisse von Herrn Hoffmann aufgegriffen und unter den aktuellen Rahmenbedingungen evaluiert und bewertet. Weitere Arbeiten zu diesem Thema sind an der FH Lausitz vorgesehen, um unter den gegenwärtigen Marktverhältnissen zu prüfen, ob und wie Hanfzellstoff aus heimischer Produktion erfolgreich in praktische Anwendungen umgesetzt werden kann.

In Vertretung von Dipl.-Ing. Attila Homonyik, Hungarohemp Hanfindustrie und Logistik AG, referierte zum Abschluss Herr Dr. Hubertus Domschke, PPC GmbH über “Hanfforschung und Entwicklung von Erntetechnik, Produkten und neuen Einsatzgebieten in Ungarn”. Dabei wurde deutlich, dass auch in den traditionellen Anbau- und Verarbeitungsregionen Ungarns der harte Preisdruck wirkt, unter dem bereits einige Anlagen stillgelegt worden sind. Dennoch sind potenzielle Marktteilnehmer an der weiteren Entwicklung der aktuellen technischen und ökonomischen Trends auf Europas Märkten interessiert und beteiligt.

Source

"Pers. Mitteilung von Dr. H.-J. Gusovius vom 2005-06-15.

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