Steyr: Biogas jetzt auch im Traktor

Treibstoff aus Gülle für 195 PS

In einem europaweit ersten Forschungs- und Entwicklungsprojekt haben sich der heimische Traktorenhersteller Steyr aus St. Valentin mit der Salzburger Antriebs- und Energietechnikfirma LuPower gemeinsam mit der OÖ. Ferngas und dem Agrarressort des Landes Oberösterreich auf Biogas eingestellt. Entwickelt wurde der Prototyp für die Nachrüstung einer Biogasanlage bei einem serienreifen Steyr CVT 6195.

Erstbetankung des Biogas-Steyr mit (v. l. n. r.) <br />Agrarlandesrat Dr. Josef Stockinger, <br />Herbert Spreitzer, Geschäftsführer LuPower, <br />Rudi Hinterberger, Vertriebschef Steyr CNH, <br />Dr. Hans Grünberger, Vorstandsdir. OÖ. Ferngas, <br />am Traktor: Franz Linsbod, Landwirt. <br />Foto: OÖ. Ferngas/Laresser”></td>
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Agrarlandesrat Dr. Josef Stockinger,
Herbert Spreitzer, Geschäftsführer LuPower,
Rudi Hinterberger, Vertriebschef Steyr CNH,
Dr. Hans Grünberger, Vorstandsdir. OÖ. Ferngas,
am Traktor: Franz Linsbod, Landwirt.
Foto: OÖ. Ferngas/Laresser

10.000 Hühner und 50 Schweine liefern mit ihrer Gülle den Grundstoff für die umweltfreundliche Steyr-Power. Die anfallende Gülle aus der Tierhaltung am Bauernhof von Franz Linsbod in Pucking wird in der hofeigenen Biogasanlage veredelt. Bereits seit Juni 2005 liefert der Bauernhof gereinigtes Biogas in das bestehende Erdgasnetz ein. Die OÖ. Ferngas erhielt dafür im März 2006 den World Energie Globe Awards in der Kategorie Luft. Jetzt steht ein weiterer Meilenstein bevor. Das gereinigte und veredelte Biogas wird über die Hoftankstelle verdichtet und direkt in den nachgerüsteten Biogastank des Steyr CVT-Traktor gepresst.

Diesel und Biogas im bivalenten Steyr
Die Techniker der Steyr Forschungs- und Entwicklungsabteilung haben gemeinsam mit den auf Alternativenergien spezialisierten Fachleuten von LuPower dieses Nachrüstsystem für den dieselbetriebenen CVT 6195 entwickelt. Der Dieselmotor mit 195 PS (143 kW) wird damit auf bivalenten Betrieb von Diesel und Biogas umgebaut. Der Diesel bleibt weiterhin Zündmittel. Je nach Leistungskurve wird das Biogas der Ansaugluft zugemischt und der Dieselanteil entsprechend zurückgenommen. Die im Prototyp betankten 520 Liter Biogas geben dem Steyr Kraft für sechs Betriebsstunden. Die fünf Gasflaschen sind in der Dachkonstruktion untergebracht und werden über einen Füllstutzen beim Einstieg befüllt.

Im berechneten bivalenten Betrieb von 60 Prozent Biogas und 40 Prozent Dieselkraftstoff ergeben sich folgende Vorteile des Steyr Biogastraktors:

  • bis zu einem Drittel weniger Treibstoffkosten
  • 17 Prozent Einsparung bei Stickoxiden
  • 97 Prozent Einsparung bei Kohlenmonoxid
  • 87 Prozent Einsparung bei Kohlenwasserstoffen
  • 19 Prozent Einsparung im Partikelausstoß
  • 20 Prozent CO2 – Einsparung

(Theoretisch berechnete Werte beim Betrieb von 60 Prozent Biogas und 40 Prozent Dieselkraftstoff gegenüber reinem Dieselbetrieb. Quelle: LuPower)

“Mit diesem Forschungsprojekt wollen wir zeigen, dass die heimische Landwirtschaft in Verbindung mit dem Traktorenhersteller Steyr sowie den Entwicklungsingenieuren von OÖ. Ferngas und LuPower Lösungen und Wege für die Energiezukunft aus nachwachsenden Rohstoffen bietet”, betonen Agrarlandesrat Dr. Josef Stockinger, OÖ. Ferngas-Vorstandsdirektor Dr. Hans Grünberger und Steyr CNH-Vertriebschef Dipl.-Ing. Rudolf Hinterberger. Erste Erfahrungen im Praxistest sollen mit dem Biogas Steyr ab dem kommenden Frühjahrseinsatz gesammelt werden.

Source

OÖ.Ferngas, Pressemitteilung, 2009-02-23.

Supplier

LuPower Energie-Projekt GmbH & Co KG
OÖ. Ferngas AG
Steyr Traktoren

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