Bonn, 3. Mai (bmvel) – In einigen Bundesländern wird im Frühjahr 2002 ein zum Teil starker Schwärmflug von Maikäfern erwartet. Besonders betroffen sind Hessen, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Die Gesamtbefallsfläche wird auf 9.850 Hektar geschätzt, teilt das Bundesverbraucherministerium mit.
In Deutschland kommen der Waldmaikäfer und der Feldmaikäfer vor. Wenn sie in Massen auftreten, können sie große Schäden verursachen. Fast 6.000 Hektar Wald sind in Hessen befallen, davon 5.000 Hektar in den Kategorien “wirtschaftlich fühlbar” und “bestandsbedrohend”. In Baden-Württemberg sind 2.600 Hektar und in Sachsen-Anhalt 1.250 betroffen. Maikäfer haben einen vierjährigen Entwicklungszyklus vom Ei bis zum Käfer und treten deshalb alle vier Jahre besonders zahlreich auf. Versteckter, aber für die Bäume viel gefährlicher als die Käfer sind die Larven, beim Maikäfer Engerlinge genannt: Sie leben im Boden, fressen die feinen Haarwurzeln und schälen stärkere Wurzeln. Können die Bäume den umfangreichen Blattfraß der erwachsenen Käfer meist gut verkraften, geht ihnen der Wurzelfraß der Larven an die Substanz.
Die Zuständigkeit für die Prognose des Befalls und die Bekämpfung der Käfer liegt bei den Bundesländern. Eine Zusammenarbeit der Länder erfolgt unter anderem bei dem jährlich stattfindenden Treffen von benannten Waldschutzexperten, an dem auch Fachleute des Bundesverbraucherministeriums teilnehmen.
Derzeit werden umweltverträgliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Käfers entwickelt. So arbeitet zum Beispiel eine Arbeitsgruppe am Institut für biologischen Pflanzenschutz der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Darmstadt an Verfahren, den Schädling mit Hilfe natürlicher Gegenspieler – Pilzsporen, die Insekten abtöten – zu bekämpfen. Ziel ist es, die Maikäfer-Populationen zu reduzieren und ihr Schadenspotenzial zu senken.
Vor diesem Hintergrund widmet der Forschungsbereich des Bundesverbraucherministeriums dem Maikäfer in seinem Internet-Portal www.bmvel-forschung.de ab 1. Mai das aktuelle “Thema des Monats”.
Source
BMVEL-Informationen Nr. 18 vom 2002-05-03.
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