Seegras als Dämmstoff

Jeder, der nach einem Ostseesturm den sonnigen Tag am Strand verbringen möchte, kennt das Phänomen. Statt im behaglichen Sand liegt man zwischen faulendem Meereskraut. Besonders in touristischen Zentren fallen hohe Kosten für die Reinigung und Deponierung von Seegras an, die empfindlich die kommunalen Kassen belasten.

Aus der Not-(wendigkeit) eine Tugend machen, das dachten sich die neun Projektpartner aus Deutschland, Frankreich und Dänemark und gründeten 1997 mit finanzieller Unterstützung der EU-Kommission das Projekt “Entsorgung und Verwertung von Seegras und Algen”. Heraus kam u.a. ein neues Dämmstoffprodukt das – entweder eingeblasen als Wärmedämmschüttung – oder als Wärmedämmmatte verwendet werden kann. Die guten Dämmeigenschaften, die Einstufung in die Brandklasse B2, das leichte Verarbeiten und die problemlose Entsorgung lassen einen hervorragenden Öko-Dämmstoff erwarten. Das Baustoff-Zulassungsverfahren für beide Produkte läuft und wird voraussichtlich 2003 beendet sein.

Eigenschaften:

  • Wärmeleitfähigkeit: ca. 0,0463 W/(mK) bei einer Rohdichte von ca. 40 kg/m3
  • k-Wert: bei 15,4 cm Dicke: 0,3 W/m2K, bei 21 cm Dicke: 0,22 W/m2K (bei einer Rohdichte von 40 kg/m3)
  • Wärmekapazität: 2.0 kJ/(kg·K)
  • Brandklasse B2
  • sehr gute Diffusionseigenschaften
  • Ökologisch leicht rückführbar in den natürlichen Stoffkreislauf

Weitere Informationen unter: www.life-seegras.de.

(Vgl. Meldungen vom 2002-05-28 und 2002-04-25.)

Source

www.life-seegras.de, www.baunetz.de, eco-Newsletter vom 2002-07-10.

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