Chinaschilf oder Miscanthus (auch: Elefantengras) galt zu Beginn der Neunziger Jahre als Baustoff der Zukunft. Zudem schien sich für die Landwirtschaft ein interessanter neuer Markt zu eröffnen. Dann ging die Schweizerische Biomasse-Technologie, welche hinter der Forschung und Entwicklung stand, konkurs.
Neuanfang mit IG Miscanthus
Die Interessengruppe Miscanthus, welche als Nachfolgeorganisation die Forschung und Entwicklung vorantrieb, kann jetzt endlich eine Erfolgsmeldung bekannt geben. Laut Auskunft von Jörg Will, Präsident der IG Miscanthus, steht die Markteinführung bevor. “Miscanthus sinensis giganteus” ist der lateinische Namen für Chinaschilf.
Diese Woche soll nun ein Chinaschilfhaus als erster Prototyp in Bannwil aufgerichtet werden. Das Fundament steht bereits und die vorgefertigten Elemente sollen im Verlauf dieser Woche aufgerichtet werden können.
Schilfhäcksel und Zementbinder
Das eigentliche Baumaterial für das Schilfhaus ist der patentierte Miscantus-Beton, der aus Schilfhäcksel und einem Zementbinder besteht. Aus dem Miscanthus-Beton mit seinen rund 80% Chinaschilf enstehen Fertigbauelemente, die 60% leichter als herkömmliche Beton-Elemente sind und äusserst gute Wärme und Schalldämmwerte ereichen sollen.
Förderung unter Druck
Gleichzeitig mit diesen Erfolgen ist aber die IG Miscanthus auf anderer Ebene unter Druck. Im Rahmen der Agrarpolitik 2011 gerät auch die Förderung des Chinaschilf-Projektes unter Druck. Jörg Will ist deshalb auch damit beschäftigt, sich an der politischen Front für “seinen” Chinaschilf einzusetzen.
(Vgl. Meldungen vom 2002-09-02 und 2001-04-10.)
Source
SchweizerBauer vom 2006-07-03.
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