Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur ddp haben schwedische Forscher vom Royal Institute of Technology in Stockholm in einer Gemeinschaftsarbeit mit Kollegen aus Japan ein völlig neuartiges “Nano-Papier” entwickelt. Das Material besteht demnach aus feinsten Zellulose-Fasern, die in einem speziellen Verfahren aus Zellstoff gewonnen werden und sich zu einem hochfesten Gewebe verbinden. Im Fachmagazin Biomacromolecules sagten die Wissenschaftler um Marielle Henriksson völlig neue Anwendungsmöglichkeiten für das Material voraus. So könnten die Papierfasern beispielsweise als Trägermaterial in der Mikroelektronik dienen.
Für die Herstellung des Nanopapiers behandelten die Wissenschaftler einen aus Holz gewonnenen Zellulosebrei mit speziellen Enzymen. Unter einem Druck von bis zu 1.650 Bar pressten sie die Masse durch ein extrem feines Gitter. Auf diese Weise gewannen sie feinste Fasern mit einer sehr hohen Festigkeit. Daraus gossen Henriksson und ihre Kollegen feine Filme und trockneten diese unter Zugabe von Lösungsmitteln. Wegen der feinen Faserstruktur sei so ein extrem stabiles und zugleich immer noch dünnes Papier entstanden. Messungen der Forscher ergaben eine Zugfestigkeit in der Größenordnung von Gusseisen. Die Wissenschaftler führen dies auf die Kombination der hohen Festigkeit der Fasern selbst und deren festen Zusammenhalt untereinander zurück.
Weitere Informationen
- Marielle Henriksson et al. (2008): “Cellulose Nanopaper Structures of High Toughness” Biomacromolecules 9 (6), 1579–1585 (Abstract, Volltext verfügbar)
Source
Druckspiegel, 2008-06-05.
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