Schrauben, die sich auflösen

Operationmaterialien aus Milchsäure

Nägel, Platten, Fäden und Folien aus Milchsäure sind die neuen Helfer in der Chirurgie. Nach zwei bis fünf Jahren im Körper lösen sie sich selbständig auf und werden vom Organismus restlos abgebaut.Nägel und Platten helfen bei Knochenbrüchen die Bruchstelle zu fixieren, damit der Knochen wieder richtig zusammenwächst. Nach der Heilung können sie aber nicht nur überflüssig sein. Gefährlich werden sie, wenn das Immunsystem des Körpers sie als Fremdkörper bewertet und bekämpft. Mit den neuen Nägeln, Schrauben und Folien aus Biomaterial besteht diese Gefahr jedoch nicht mehr, weil sie sich allmählich im Körper auflösen, berichtet der deutsche Mediendienst obx-medizindirekt. Übrig bleiben am Ende nur etwas Kohlendioxid, das über die Lunge abgeatmet wird, und Wasser.

Gefertigt werden die neuen Operationmaterialien aus Milchsäure, die auch im menschlichen Körper vorkommt. Deshalb werden Stifte und Schrauben aus diesem Material vom Immunsystem nicht als Eindringlinge bekämpft. Aus der Milchsäure werden sogenannte Polylaktide herstellen, die zu belastbaren Materialien geformt werden können. Stifte und Schrauben lösen sich innerhalb von zwei bis fünf Jahren unter Einwirkung des Körperwassers restlos auf und werden vom Organismus abgebaut. Einziger Nachteil ist der Preis: Ein Milchsäure-Stift kostet um die 80 Euro. Allerdings werden in Deutschland jährlich rund 100 Millionen Euro aufgewendet, um Stifte, Schrauben oder Platten aus Metall wieder zu entfernen. Bei Schrauben aus Milchsäure erübrigt sich das.

… Vollständiger Text: http://www.nachrichten.at/ratgeber/gesundheit/forumgesundheit/art12300,874606

Tags: Milchsäure, Chirurgie, körperverträglichen Bioimplantate

Source

nachrichten.at, 2012-04-27.

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