Rapsanbau geht 2008 deutlich zurück

UFOP und Kleffmann schätzen Flächenrückgang auf 8,5 bzw. 12,8 Prozent

Die Anbaufläche für Winterraps für die Ernte 2008 in Deutschland ist wie erwartet deutlich zurückgegangen. Ungünstige Witterungsbedingungen bei der Aussaat und die veränderten Marktbedingungen gelten als zwei Gründe für die Entwicklung. Während eine im Auftrag der Union zur Förderung der Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) durchgeführte Umfrage von einem Flächenrückgang von 8,5% ausgeht, kommt eine Umfrage der Kleffmann Group auf 12,8% weniger Winterrapsfläche.

UFOP: Rückgang geringer aks erwartet
Bereits seit mehreren Jahren präsentiert die UFOP Anfang November eine Prognose der Anbauflächen von Winterraps zur Ernte des darauf folgenden Jahres. Die UFOP hat die im September und Oktober 2007 durchgeführte Befragung um weitere Kriterien zur Beurteilung der Anpassungsreaktionen der Rapsanbauer verstärkt und mit dem Ziel verlässlicherer Regionalergebnisse auf 4.940 Interviews erhöht.

A_RS_63_Grafik_WinterC347C.jpgAuf Grundlage der aktuellen Befragung schätzt das von der UFOP beauftragte Marktforschungsinstitut Produkt + Markt die Winterrapsanbaufläche zur Ernte 2008 auf 1.404.252 ha. Es ergibt sich gegenüber der Ernte 2007 eine Verringerung der Anbaufläche für Winterraps von bundesweit 8,5% oder 129.648 ha. Damit liegt der Rapsanbau zur Ernte 2008 auf einem zur Ernte 2006 vergleichbaren Flächenniveau. Der Flächenrückgang beim Winterraps zur Ernte 2008 war von vielen Marktbeteiligten gegenüber 2007 als deutlich höher erwartet worden, vor allem aufgrund des starken Preisanstiegs für Weizen und den schlechten Wetterbedingungen zum Aussaatzeitpunkt.

Die absolute Anzahl der Rapsanbauer hat sich nur leicht (-3,3%) vermindert. Die Verringerung der Anbauflächen für Winterraps resultiert im Wesentlichen aus der geringeren durchschnittlichen Rapsanbaufläche pro Betrieb. Nach ackerbaulichen betriebsinternen Gründen (56%) wurde als wichtigster Grund für die Verkleinerung der Winterrapsfläche von den Befragten mit 11% das schlechte Wetter genannt, wegen dem die Aussaat nicht oder nur eingeschränkt möglich war.
(Quelle: UFOP)

Kleffmann Group: Aussetzung der Stilllegungsverpflichtung einer der Hauptgründe für Flächenrückgang
Eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kleffmann Group prognostiziert für das Anbaujahr 2007/08 einen Rückgang der gesamten Winterrapsfläche um 12,8% gegenüber dem Vorjahr. Die Anbaufläche beträgt damit insgesamt schätzungsweise knapp 1,33 Millionen Hektar. Das bedeutet gegenüber dem Rekordjahr 2006/07 einen Rückgang um gut 196.000 Hektar. Die Studie wurde von Mitte Oktober bis Anfang November unter 1.200 Rapserzeugern aus dem gesamten Bundesgebiet erhoben.

Die Aussetzung der Stilllegungsverpflichtung durch die EU-Kommission ist einer der Hauptgründe für den Flächenrückgang beim Winterraps. Die Non-Food-Fläche für Raps sinkt vor diesem Hintergrund deutschlandweit um gut 32% (100.000 Hektar). Abzulesen ist das aus den Begründungen der Landwirte für ihre Flächen-Entscheidungen: So ist für 49% der befragten Rapserzeuger der ausgesetzte Stilllegungssatz Auslöser für die Rücknahme der Non-Food-Flächen. Durch die schlechte Witterung im August hatten einige Landwirte zudem Probleme, den Raps auszubringen.

“Der Rückgang der Raps-Anbaufläche ist eine natürliche Reaktion auf die derzeitige Marktlage: Das hohe Preisniveau für Getreide macht eine Umstellung für die Landwirte attraktiv. Zudem herrschten im August und September schwierige Aussaatbedingungen. Sobald sich die Preisrelation zwischen Winterraps und Winterweizen wieder auf das Verhältnis 2:1 einpendelt, wird sich auch die ökonomische Vorzüglichkeit des Rapsanbaus verbessern. Es ist damit zu rechnen, dass in diesem Fall die Rapsanbaufläche 2008 wieder ansteigen wird”, kommentiert Geschäftsführer Burkhard Kleffmann die Ergebnisse.
(Quelle: Kleffmann Group)

Weitere Informationen

(Vgl. Meldungen vom 2007-09-10, 2007-08-29 und 2007-08-06.)

Source

UFOP, 2007-11-13 und Kleffmann Group, 2007-11-20.

Share

Renewable Carbon News – Daily Newsletter

Subscribe to our daily email newsletter – the world's leading newsletter on renewable materials and chemicals

Subscribe