Anfang März erhielt das Konzept zur Energieerzeugung aus Reststoffen den britischen “Climate Week Award” in der Kategorie “Best Breakthrough Technology”. Mit dem innovativen Konzept lassen sich verschiedenste organische Abfälle in Wärme, Gas, Treibstoff und Biokokse umwandeln. Die Technologie steht kurz vor der Marktreife und kann einen umweltfreundlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Die “Climate Week” ist in Großbritannien ein nationales Großereignis, das die Anstrengungen gegen den Klimawandel der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Den Auftakt bildete am 4. März 2013 die Verleihung des “Climate Week Awards”.
Kern der Pyrolyse-Technologie ist die Zersetzung von organischen Verbindungen in einem Reaktor zur mittelschnellen Pyrolyse. Unter Sauerstoffausschluss transportiert eine Förderschnecke den Einsatzstoff, während dieser bei ca. 400 Grad Celsius gespalten wird. Das System kann bis zu 100 Kilogramm Biomasse pro Stunde verwerten und in Verbindung mit einem Vergaser bis zu 400 Kilowatt Strom erzeugen. “Wir freuen uns über den Climate Week Award als Anerkennung von höchster Stelle für diese Technologie in England. Aber auch für den deutschen Markt ist diese Entwicklung von Bedeutung”, fasst Professor Andreas Hornung zusammen, der das System entwickelt hat. “Nahezu alle 7.800 Biogasanlagen in Deutschland sind potenzielle Standorte für unsere Anlagen. Wir verwerten die Reststoffe mit Überschussstrom aus Wind- und Sonnenenergie zu Treibstoffen und Gasen. Beides Energieträger – die sich verglichen mit Elektrizität – relativ leicht speichern lassen.”
Pyrolyse ist umwelt- und klimaschonend
Der Prozess ist umweltfreundlich und CO2-neutral, würden die Produkte nicht in Energie zurück verwandelt, wäre er sogar CO2-negativ. Pyrolyse kann das Entsorgungsproblem zahlreicher Reststoffe lösen. Mögliche Einsatzstoffe sind Agrarrückstände, Klärschlämme und Recyclingabfälle aus der Papierindustrie. Es entstehen Kraftstoffe und brennbare Gase, die bei Bedarf in Wärme, Strom und mechanische Energie umgewandelt werden können. Mit den gewonnenen Biokoksen bleibt ein fester Rückstand, der sämtliche Mineralien enthält und sich hervorragend als Dünger für die landwirtschaftliche Zwecke eignet.
Professor Hornung ist neben seiner Tätigkeit bei Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg Direktor des European Bioenergy Research Institutes (EBRI) der Aston University in Birmingham, das die Pyrolyse-Technologie ins Rennen um den “Best Breakthrough Award” schickte. Die britische “Climate Week” ist ein nationales Großereignis, währenddessen bei zahlreichen Events die Anstrengungen gegen den Klimawandel der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Den Auftakt bildete die Verleihung der “Climate Week Awards”. Vergangenes Jahr nahmen über 500.000 Menschen an den über 3.000 Veranstaltungen der “Climate Week” teil.
Source
Fraunhofer UMSICHT, Pressemitteilung, 2013-03-15.
Supplier
Aston University
European Bioenergy Research Institutes (EBRI)
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT)
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