Projekt „Umweltmanagement“ in der Holzwerkstatt

Auch die „Kleinen“ machen mit

Als Sebastian Broede und Anton Kleibert 1997 die Holzwerkstatt in der Waldsiedlung in Reichenau übernahmen, war der richtige Umgang oder die fachgerechte Entsorgung von Gefahrstoffen für sie bereits selbstverständlich. Die Teilnahme am Projekt zum “Umweltmanagement im Handwerk, Handwerksbetriebe in Konstanz” von Stadt und Handwerkskammer stieß jedoch bei ihnen anfänglich auf Skepsis: “Eine Norm, wie man Handwerker prüft, gibt es noch gar nicht”, erklärt Anton Kleibert hierzu. Doch der kleine Betrieb mit seiner Hand voll Mitarbeiter stellte sich der Herausforderung.

Heute werden die abfallenden Späne mittels Brikettpresse zu kleinen, zylinderförmigen Holzbriketts, die im Winter die Werkstatt beheizen. Die betriebseigenen, schadstoffarmen Fahrzeuge sparen bereits seit 2000 Treibstoff und seit 2001 wird in allen Bereichen der Abfall sortiert. Schreinermeister Broede wachst und ölt seine Möbelstücke lieber mit Leinöl, Orangenschalenöl oder Rosmarinöl anstelle von Lacken – überhaupt, gesundheitsgefährdende Lacke findet man in seiner Werkstatt nicht. Wenn sich Lack garnicht vermeiden lässt, werden wasserbasierte Produkte eingesetzt, die keine schädlichen Ausdünstungen frei setzen. Ein feuerfester Lagerraum für eigene Gefahrstoffe ist in Fertigstellung und die Energiespar-Beleuchtung für die Werkstatt in Planung: “Wenn man sich da reinhängt, hat man nur Kosten”, resümiert Anton Kleibert, wenn er an die Investitionen denkt, die ihn der Umweltschutz kostet.

Und auch in 2002 gibt es deutliche Erfolge: Inzwischen kann das gesamte Stammholz, unabhängig vom Großhandel, regional bezogen werden – die Trocknung erfolgt im eigenen Materiallager.

Source

Südkurier Lokalnachrichten vom 2002-08-29.

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