Zwischen einem Hoch über den britischen Inseln und einem Tief über Osteuropa fließt Kaltluft aus dem Nordwesten Rußlands nach Deutschland, Niederlande, Belgien und dem Nordwesten Frankreichs ein.
Diese Witterungsentwicklung trifft den auflaufenden Flachs zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: mitten hinein in das Durchstoßen der Keimblätter durch die Bodenoberfläche. Dabei ist die Lage umso kritischer, je bevorzugter die bisherige Temperaturentwicklung war. Je weiter südlich die jeweiligen Anbaugebiete liegen, umso schneller sind die Saaten gekeimt und spitzen nun durch die Bodenoberfläche.
Flachs im Keimblattstadium stirbt bei Temperaturen von unter 5°C ab; dabei kann die kleinräumige Exposition entscheidend sein – eine auf einem kleinen Kamm aufgelaufende Pflanze stirbt bereits ab, wenn die in einer kleinen Furche liegende Pflanze noch unbeeinträchtigt ist. Die Frostgefahr in Gestalt von Strahlungsfrösten ist umso größer, je trockener der Boden ist. Hier haben die starken Winde der letzten Tage einen negativen Beitrag geliefert.
In Calvados sind in den letzten Nächten bis –3°C gemessen worden, für die beiden kommenden Nächte (8.4. und 9.4.) werden nochmals niedrigere Temperaturen befürchtet. Ähnlich ist die Datenlage in der Region Seine-Maritime. Mit –2°C sind die Verhältnisse in Teilen Belgiens und der Niederlande etwas günstiger. In Norddeutschland wurden auf der Geest zwar Temperaturen von –5°C gemessen, jedoch ist der Flachs dort noch nicht ausgesät. In den küstennahen Regionen Ostholsteins wurden bislang Temperaturen von –2°C erreicht, jedoch ist der Flachs aufgrund der sehr niedrigen Bodentemperaturen noch nicht aufgelaufen.
(Vgl. Meldung vom 2003-04-02.)
Source
www.flachs.de vom 2003-04-07.
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