Pflanzenöl künftig “wassergefährdend”?

BMU plant neue Verordnung

Ob Ernährungsindustrie, Bioenergie oder stoffliche Verwertung als chemischer Grundstoff und für Biowerkstoffe: Eine vom Bundesumweltministerium geplante Einstufung von Pflanzenöl als wassergefährdendem Stoff betrifft alle Verwendungsbereiche dieses vielseitigen Agrarrohstoffs.

In einem gemeinsamen Positionspapier haben sich die BVE und mehrere Fachverbände der Ernährungsindustrie gegen das Vorhaben des Bundesumweltministeriums ausgesprochen, diese Öle sowie entsprechende Gemische zukünftig in einer “Verordnung zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VUmwS)” als wassergefährdend einzustufen.

Die Verbände kritisieren, dass der Status dieser Öle geändert werden soll, obwohl keine wissenschaftlich abgesicherten Datensätze vorliegen, die sich über das Wassergefährdungspotential dieser Stoffe verhalten. Außerdem wird seitens der Ernährungsindustrie ein weitgehender Gewässerschutz bereits durch die hygienerechtliche Verpflichtung der Nahrungsmittelhersteller sichergestellt, im Prozessablauf die für die Lebensmittelsicherheit kritischen Arbeitsstufen zu ermitteln, konsequent zu überwachen und zu dokumentieren sowie angemessene Sicherheitsmaßnahmen festzulegen. Diese Vorgaben haben zu weitgehend geschlossenen Produktionssystemen geführt, die unter anderem den Schutz vor unkontrolliertem Austritt von biogenen Ölen im Rahmen der Produktion sowie der Lagerung gewährleisten.

In einer Stellungnahme gegenüber den Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie; für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie den Umweltministerien der Länder hat die BVE zudem auf die Gefahr hingewiesen, dass im Fall einer entsprechenden Neueinstufung dieser Öle für die betroffenen Unternehmen aus Rechtsgründen das Erfordernis entstehen kann, kostenaufwändige bauliche sowie sonstige Maßnahmen zum Zwecke des Gewässerschutzes durchführen zu müssen.

Kontakt
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
Tel.: 030-20 07 86-0
Fax: 030-20 07 86-299
E-Mail: bve@bve-online.de

Source

Deutsches Verbände Forum, Pressemitteilung der "Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)", 2009-08-21.

Supplier

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit (BMU)
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)

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