Papierindustrie präsentiert Innovationen und Kooperationen

Wertschöpfungskette Holz als Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung

Eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema “Forst Holz Papier – Kooperation für die Zukunft” bildete den Auftakt zur 19. Internationalen Österreichischen Papiertagung, die diese Woche in Graz stattfand. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden in zahlreichen Fachvorträgen und in einer begleitenden Ausstellung neue Entwicklungen bei der Herstellung von Zellstoff und Papier präsentiert.

Leistungen der gesamten Holz-Wertschöpfungskette hervorgehoben.

“Um sich im globalen Standortwettbewerb erfolgreich behaupten zu können, müssen die Betriebe unserer Branche kontinuierlich die Effizienz ihrer Prozesse und die Qualität ihrer Produkte erhöhen. Investitionen am Standort Österreich erfordern jedoch Rahmenbedingungen, die den Betrieben eine nachhaltig positive wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze ermöglichen.

Aus diesem Grund werden durch die neue Kooperation Forst-Holz-Papier (FHP) die Bedeutung und die Leistungen der gesamten Holz-Wertschöpfungskette für Österreich und seine Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft hervorgehoben”, stellten Franz Tauber, Technischer Direktor der Mondi Packaging, und Ferdinand Fuhrmann, Generaldirektor der Smurfit Kappa Nettingsdorfer, fest. Sie forderten vernünftige Rahmenbedingungen im Bereich der Energie-, Umwelt- und Forschungspolitik sowie eine rasche Beseitigung von klaren Standortnachteilen in Österreich (Ausschluss industrieller Ökostrom-Eigenanlagen von der Förderung, knappe Zuteilung beim CO2-Emissionshandel).

Montecuccoli: Entwicklung neuer Märkte bietet Forstwirtschaft enorme Chancen

Die Forstwirtschaft war bei der Eröffnungsveranstaltung durch Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, sowie durch Herbert Pretterhofer, Obmann des Waldverbandes Österreich, vertreten. “Für die Forstwirtschaft bieten sich enorme Chancen durch die Entwicklung neuer, alternativer Absatzmöglichkeiten. Es gilt nun, diese aufnahmefähigen Märkte zu nutzen und zu bedienen. Es sind noch ausreichende Reserven im heimischen Privatwald vorhanden”, waren sich Montecuccoli und Pretterhofer einig.

Offner: Alternative Biomassenutzung gewinnt rasch an Bedeutung

Hans Michael Offner, Vorsitzender der europäischen und österreichischen Sägeindustrie, vertrat die Holzindustrie bei der Grazer Auftaktveranstaltung. “Holz und Holzverarbeitung haben in Österreich nicht nur enormes wirtschaftliches Potenzial, sondern auch ein sehr positives Image. Nur bewirtschaftete Wälder sind die Basis und der Schlüssel zu einer erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung entlang der Wertschöpfungskette. Den Holzabsatz zu fördern hilft daher der Gesellschaft, der Umwelt und der Wirtschaft unseres Landes”, so Offner.

“Alternative Möglichkeiten der Biomassenutzung werden zum Wohl der gesamten Wertschöpfungskette Holz rasch an Bedeutung gewinnen. Auch innerhalb des Sektors Forst-Holz-Papier werden dafür Vorbereitungen getroffen und das persönliche Engagement jedes einzelnen Beteiligten wird erforderlich sein. Unsere Betriebe schaffen zehntausende Arbeitsplätze in den strukturschwachen ländlichen Regionen, sie investieren aber gleichzeitig auch in anderen Ländern und tragen damit österreichisches Know-how und heimische Standards weit über die Grenzen hinaus”, strich Offner die Bedeutung seiner Branche hervor.

Österreichs Forst- und Holzwirtschaft international höchst anerkannt

Die Podiumsdiskussion wurde von Günther Lutschinger, Umwelt-Unternehmensberater und früherer WWF-Geschäftsführer, moderiert. Er wies auf die Leistungen und den Stellenwert der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft und des neu geschaffenen Kooperationsforums hin: “FHP repräsentiert 250.000 Arbeitsplätze und die Hälfte der österreichischen Staatsfläche. Die Kooperation steht für einen jährlichen Produktionswert von EUR 10 Mrd. sowie den zweitwichtigsten Aktivposten der heimischen Leistungsbilanz, gleich nach dem Fremdenverkehr. Österreichs Forst- und Holzwirtschaft ist international höchst anerkannt, seine innovative Holzforschung genießt Weltruf und die Papier- und Holzindustrie ist der Schlüsselsektor zu einer nachhaltigen Industriestruktur”, so Lutschinger.

Die Internationale Österreichische Papiertagung, an der heuer vom 30.05. bis 01.06. rund 400 Gäste teilnahmen, wird seit 1988 vom APV, dem Akademischen Papieringenieurverein der TU Graz, und der ÖZEPA (Österreichische Gesellschaft der Papier- und Zellstofftechniker und -chemiker) veranstaltet. Das diesjährige Programm beinhaltete Fachvorträge von Experten aus neun Ländern.

Parallel zum Kongress fand die Internationale Fachmesse der Zellstoff- und Papierindustrie mit über 25 Ausstellern statt.

Source

AIZ.info vom 2006-06-02.

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