
Entwickelt wurde das Konzept von der Renewable Carbon Initiative (RCI) und dem nova-Institut (Deutschland), die Umsetzung erfolgte durch TÜV AUSTRIA Belgien. Der gesamte Prozess dauerte drei Jahre bis zur Markteinführung des Labels im April 2025. Es steht ab sofort für die Zertifizierung von Produkten, Zwischenprodukten und Rohstoffen zur Verfügung.
Warum dieses Zertifikat?
Die Förderung und der Verbrauch fossiler Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle ist mit 80 bis 90% die Hauptursache des menschengemachten Klimawandels. Während der Energiesektor von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien, vor allem Sonnen- und Windenergie, umsteigen kann, um Klimaneutralität zu erreichen (Dekarbonisierung), ist dies in der Chemieindustrie nicht möglich – Kohlenstoff bleibt hier ein unverzichtbarer Bestandteil von vielen Chemikalien, Kunststoffen, Pflegeprodukten und Reinigungsmitteln.
Die Lösung lautet Defossilierung, d.h. der Umstieg auf erneuerbare Kohlenstoffquellen wie Biomasse, die direkte Nutzung von CO₂oder Recycling, um die Auswirkungen auf den Klimawandel zu verringern. Um diesen Wandel zu erreichen, sind neue politische und technische Konzepte erforderlich, die derzeit in Brüssel und mehreren Mitgliedstaaten entwickelt werden. „OK renewable“ setzt genau hier an. Für Unternehmen, die teils biobasierte und teils bioattribuierte Produkte herstellen (Massenbilanz und Attribution), ist „OK Renewable“ eine sehr attraktive oder sogar die einzige Option, da es das einzige Zertifikat ist, das biobasierte und bioattribuierte Anteile in einem Zertifikat kombinieren kann.
„Das neue Zertifikat „OK renewable“ entspricht genau unserer Strategie zur Defossilierung und gibt uns die Freiheit, je nach Anwendung biobasierte und Recycling-Ansätze zu verfolgen und dies mit einem einzigen Label zu demonstrieren.“ – Jan Schoeneboom, BASF
Was das Label aussagt
Das Label gibt den prozentualen Anteil von fossilem Kohlenstoff an, der während der Herstellung und/oder im Produkt selbst durch Biomasse, CO₂ oder Recycling substituiert wurde. Ein Wert von beispielsweise 80% bedeutet, dass dieser Kohlenstoffanteil bereits auf erneuerbaren Quellen basiert. Es zeigt somit den Grad der Defossilierung.
„Das Label stellt einen bedeutenden Fortschritt in Sachen glaubwürdiger Transparenz dar, indem es nicht-fossile Produktkomponenten kennzeichnet. Um jedoch die Anerkennung und den wahrgenommenen Wert des Labels in der gesamten Branche zu etablieren, sind nachhaltige und strategische Anstrengungen erforderlich, um die Interessengruppen aufzuklären und Verständnis zu schaffen.“ – Marjon Stamsnijder,Leiterin Nachhaltigkeit, Henkel Consumer Brands
„OK renewable“ ist ein Meta-Label, das auf bereits bestehenden Zertifikaten basiert. Es wird derzeit von neun führenden Anbietern anerkannt, was bedeutet, dass deren Zertifikate als gültiger Nachweis für die Herkunft aus erneuerbaren Quellen unter diesem Meta-Label akzeptiert werden. Durch das Zertifikat wird der Nachweis erneuerbarer Kohlenstoffquellen einfacher und effizienter.
Vorteile für Unternehmen und deren Kundschaft
Das Label „OK renewable“ kann die Kommunikation mit Kunden vereinfachen. Das bedeutet, dass für Produkte, für die fossile Rohstoffe durch Biomasse und Recycling ersetzt wurden, nicht mehr zwei Labels, sondern nur noch eines erforderlich sind. Wenn auch CO₂ im Produktionsprozess verwendet wird, könnten insgesamt drei Labels ersetzt werden, wodurch ein doppelter, bzw. dreifacher, Verifizierungsprozess vermieden würde. Außerdem bauen Unternehmen das Vertrauen ihrer Kundschaft auf, indem sie ihr Engagement für den Wandel hin zu einer klimafreundlichen Industrie unter Beweis stellen.
„Da viele der innovativen Lösungen von IFF aus biobasiertem, erneuerbarem Kohlenstoff hergestellt werden, sehen wir einen Mehrwert für unsere Kundschaft darin, diese Aussage durch das einheitliche RCS-Zertifikat und -Label von TÜV AUSTRIA nachweisen und zertifizieren lassen zu können.“ – Ana Maria Bravo, IFF
„OK renewable“ für Ihr Produkt
Unternehmen, die dieses neue Zertifikat bereits nutzen, zeigen damit ihre Vorreiterrolle beim Übergang zu nicht-fossilen Kohlenstoffen. Zwei Produkte wurden bereits zertifiziert, weitere stehen auf der Warteliste. Falls auch Sie Interesse an einer Zertifizierung Ihrer Produkte haben, können Sie sich hier über das Label informieren: https://okcert.tuvaustria.com/ok-renewable/
Haftungsausschluss
Die RCI-Mitglieder sind eine vielfältige Gruppe von Unternehmen, die die Herausforderungen des Übergangs zu erneuerbarem Kohlenstoff mit unterschiedlichen Ansätzen angehen. Die in diesen Veröffentlichungen zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln nicht unbedingt die individuellen Strategien und Ansichten aller RCI-Mitglieder wider.
Über RCI
Die Renewable Carbon Initiative (RCI) ist ein globales Netzwerk von mehr als 60 namhaften Unternehmen, die sich für die Unterstützung und Beschleunigung des Übergangs von fossilem Kohlenstoff zu erneuerbarem Kohlenstoff (bio-basiert, CO2-basiert und recycelt) für alle organischen Chemikalien und Materialien einsetzen. Ihre Arbeit konzentriert sich auf wissenschaftliche Hintergrundberichte, Positionspapiere, Lobbyarbeit und Networking.
Source
Renewable Carbon Initiative, Originaltext, 2025-12-12.
Supplier
BASF Corporation (US)
Henkel KGaA
IFF: International Flavors & Fragrances Inc.
nova-Institut GmbH
Renewable Carbon Initiative (RCI)
TÜV AUSTRIA Belgium
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