Wien (AIZ) – “Die Rübenbauern begrüßen den vom Ministerrat gefassten Beschluss, wonach in Österreich ab dem Oktober 2005 Diesel- und Otto-Kraftstoff 2,5% heimischer Biokraftstoff beigemischt werden müssen und der Beimischungssatz bis Oktober 2008 auf 5,75% angehoben wird. Wir begrüßen auch den steuerlichen Anreiz für den Einsatz von Biokraftstoffen. Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll hat mit seinem Verordnungsentwurf zur Umsetzung der EU-Biokraftstoff-Richtlinie die Einigung in der Regierung hervorragend und gründlich vorbereitet.” Dies sagte der Präsident der Interessenvertretung der 9.600 österreichischen Zuckerrübenanbauer, “Die Rübenbauern”, Hermann Schultes, heute in einer Aussendung. Schultes appellierte weiters an die Mineralölwirtschaft, “unter dem Eindruck des historischen Höchststandes des Erdölpreises von erstmalig über USD 50,- pro Barrel die Zeichen der Zeit zu erkennen und diesen Zug in die richtige Richtung nicht zu bremsen”.
Die von der Bundesregierung beschlossene Beimischpflicht für Biotreibstoffe zu Diesel- und Otto-Kraftstoff setzt die Vorgabe der Biokraftstoff-Richtlinie erfreulicher Weise früher um, als es die EU vorgegeben hat. “Mit der damit erreichbaren Reduzierung der für den Treibhauseffekt relevanten CO2-Emission des Verkehrsbereichs um 1 Mio. t kommen wir auch schneller dem Kyoto-Ziel für die Luftreinhaltung einen Schritt näher”, unterstreicht Schultes. Außerdem sei es im Lichte der aktuellen Ölpreissteigerungen auch volkswirtschaftlich sinnvoll, schneller die Abhängigkeit von Erdölimporten zu verringern und diese durch heimische Wertschöpfung zu ersetzen. Damit ist die österreichische Verordnung zur Beimischung von Biokraftstoffen in Diesel und Benzin von gesamtgesellschaftlichem und volkswirtschaftlichem Interesse und nicht nur für uns Rübenbauern ein Schritt weiter zu tragfähigen Rahmenbedingungen für den Einstieg in die alternative Verwertung von Zuckerrüben zu Bioalkohol. Von einem Hektar Zuckerrübe lassen sich 6.000 l Bioalkohol gewinnen, damit kann ein Durchschnitts-PKW, würde er ausschließlich mit Bioalkohol statt Benzin betrieben, mehr als 50.000 km zurücklegen.
Bioalkohol lässt sich nicht nur aus Zuckerrüben, sondern auch anderen Feldfrüchten wie Getreide oder Mais herstellen. Schultes: “Dadurch tut sich bei Einsatz von einem sinnvollen Rohstoff-Mix dieser Früchte eine alternative Verwertungsform für die landwirtschaftliche Produktion auf insgesamt 70.000 bis 90.000 ha Ackerland auf, wenn 2008 die Beimengung von 5,75% Biokraftstoff erreicht ist.”
Source
Presseportal.at vom 2004-09-28.
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