Österreich: Großes Beschäftigungspotenzial in thermischer Sanierung

Welser Energiesparmesse als Wegweiser in die Energiezukunft

Wels, 4. März 2005 (AIZ). – Am 16.02.2005 ist das Kyoto-Protokoll in Kraft getreten. Österreich hat sich darin verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis 2008/2012 um 13% gegenüber 1990 zu senken.

“Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir insbesondere mit Energie sparsam und effizient umgehen. Das gilt für die Wirtschaft genauso wie für die öffentliche Hand und die Konsumenten. Es geht um zukunftsweisende Konzepte, die Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze mit Umweltzielen optimal verbinden. Wir müssen und können mit Klimaschutz Arbeitsplätze schaffen. Das WIFO geht in seinen Energieszenarien alleine von circa 10.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen in der Bauwirtschaft aus, wenn eine entsprechend ambitionierte Strategie zur thermischen Sanierung verfolgt wird.” Das erklärte heute Umweltminister Josef Pröll bei der Eröffnung der Energiesparmesse in Wels, OÖ.

Im Sektor Bauen und Wohnen könnten laut Klimastrategie bis zu 4 Mio. t CO2 eingespart werden. Innovative Baukonzepte, optimale Wärmedämmung, erneuerbare Energieträger für Heizung und Warmwasser, Solarenergie und energiesparende Elektrogeräte senken den Energieverbrauch.

Einsatz erneuerbarer Energie im Wohnbau wird zusätzlich gefördert

“Im Dezember 2004 hat die österreichische Umweltpolitik eine wichtige Weichenstellung für den Klimaschutz erreicht. Durch eine 15a-Vereinbarung des Bundes mit den Ländern wird die Wohnbauförderung stärker auf den Klimaschutz ausgerichtet”, erklärte Pröll. Künftig werde der Niedrigenergiehaus-Standard zur Richtschnur für die Förderung. Zusätzliche Förderpunkte bekomme, wer ein Passivhaus baut beziehungsweise erneuerbare Energieträger wie Biomasse oder Solarwärme einsetzt. Auch der Anschluss an umweltfreundliche Fernwärme werde durch die Wohnbauförderung stärker begünstigt. Sanierungsförderung gebe es künftig, wenn die gesamte Gebäudehülle (Fassade, Fenster, Dach und Kellerdecke) einen optimalen Wärmeschutz erhält.

Initiative klima:aktiv

Wie man heute klimaschonend baut, zeigt das Lebensministerium im Rahmen seiner Klimaschutzinitiative klima:aktiv. Gemeinsam mit rund 60 innovativen Unternehmen der österreichischen Baubranche entstehen ein Massivhaus in Tulln (NÖ) und ein Fertighaus in Wien. Beide Gebäude zeichnen sich durch minimalen Energieverbrauch bei maximalem Wohnkomfort aus und sollen Vorbildwirkung für die Baubranche und die Häuslbauer entfalten. Ziel ist es, dass in naher Zukunft möglichst viele Häuser in Österreich klima:aktiv gebaut werden. 33 klima:aktiv-Musterhauspartner stellen ihre Produkte und Dienstleistungen auf der Energiesparmesse in Wels aus.

Gleich vier neue klima:aktiv-Schwerpunkte starten heute im Rahmen der Welser Energiesparmesse: “wohnmodern” unterstützt Wohnbauträger und Genossenschaften bei der Sanierung und Modernisierung großer Wohngebäude. Die Forcierung der Biomasse steht in drei Bereichen im Zentrum: “energieholz” hilft die noch ungenutzten Holzressourcen heimischer Wälder besser zu erschließen. “QM-heizwerke” soll Biomasseheizwerke noch effizienter machen und der Schwerpunkt “biogas” soll die Erzeugung von Strom, Wärme und Treibstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen weiter ausbauen.

Weiterentwicklung des Ökostromgesetzes notwendig

“Ein zentraler Punkt für die Entwicklungsmöglichkeiten alternativer Energien ist die Weiterentwicklung des Ökostromgesetzes. Der derzeitige Stillstand im Parlament ist ein falsches Signal. Wir brauchen Dynamik in allen Bereichen, um das Kyoto-Ziel zu erreichen. Daher sollen die Verhandlungen zum Ökostromgesetz rasch wieder aufgenommen werden. Beim Klimaschutz können wir auf den Beitrag des Ökostroms nicht verzichten”, unterstrich Pröll.

Source

AIZ.info vom 2005-03-04.

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