Das französische Unternehmen Roquette und der US-Chemieriese DuPont nutzen in einem gemeinsamen Projekt Isosorbid, um den Massenkunststoff PET zu verbessern und neue Anwendungsfelder zu erschließen. Isosorbid wird aus Glukose hergestellt, die wiederum durch enzymatische Hydrolyse aus Maisstärke gewonnen wird.
Isosorbid kann im PET-Produktionsprozess einen Teil des Ethylen-Glykols ersetzen und gleichzeitig die Hitzebeständigkeit des Kunststoffes deutlich verbessern. Der neue Kunststoff trägt die Bezeichnung “Polyethylen Isosorbid Terephthalat (PEIT)”. Während Herr C. Rupp-Dahlem (Roquette) auf dem GreenTech 2002 Symposium “Industrial Crops and Products” (Amsterdam, 24.-26. April) den Produktionsprozess erläuterte, skizzierte Herr D. Magyar (DuPont) eine Vielzahl neuer Anwendungsfelder für PEIT.
Vor allem können mit PEIT die Begrenzungen von PET in Bezug auf seine geringe Hitzebeständigkeit überwunden werden. Während PET-Flaschen und -Behälter Probleme mit heißen Getränken, Suppen oder auch Babynahrung haben und daher nur für Kaltgetränke verwendet werden, kann PEIT, das bis zu Temperaturen von 160° C belastbar ist, hier problemlos eingesetzt werden.
DuPont denkt beim Einsatz von PEIT auch an Bierflaschen, die wegen des Pasteurisierungsvorgangs bislang nicht aus PET hergestellt werden können. Laut Herrn Magyar füllt das optisch durchsichtige PEIT die Lücke zwischen Polycarbonat (PC), Acryl und PET. Selbst der Einsatz in der CD-Produktion wird derzeit von DuPont geprüft.
In den nächsten Jahren sind noch viele Überraschungen zu erwarten, da sich die chemische Industrie zunehmend für natürliche Rohstoffe und ihre spezifischen Eigenschaftsprofile interessiert und prüft, wo sie diese Stoffe in bestehende Prozessketten integrieren und Kunststoffe mit verbesserten Eigenschaften realisieren kann.
Source
nova-Symposiumsbericht vom 25. April 2002.
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