Am 1. Oktober fand im RWE-Konferenz-Zentrum in Hürth bei Köln die nova-Fachkonferenz „Naturfaser-Spritzguss für Verbundwerkstoffe in der Automobilindustrie“ statt. Auf der Konferenz wurden erstmalig die Ergebnisse des ersten Vergleichstests dreizehn unterschiedlicher Naturfaser-Spritzgussverfahren vorgestellt. Acht führende Unternehmen und Institute hatten sich an dem Rundtest beteiligt, den das nova-Institut in Zusammenarbeit mit dem Faserinstitut Bremen (FIBRE) durchgeführt hatte. Nach der ausführlichen Präsentation und Diskussion der Ergebnisse und aktuellen Marktzahlen zum Einsatz von Naturfasern stellten die Unternehmen und Institute ihre Verfahren detailliert vor.
Unter den 40 Teilnehmern der Konferenz waren vor allem Automobilzulieferer, Spritzgießer, Maschinenbauer sowie Entwickler von Universitäten und Fachhochschulen. Diese beteiligten sich nicht nur rege an den Diskussionen, sondern besuchten auch die begleitende Fachausstellung.
Insgesamt zeigte sich, dass es eine Reihe von Naturfaser-PP-Spritzgussverfahren gibt, die reif für den industriellen Einsatz sind und interessante Eigenschaftsprofile in Bezug auf Zug- und Biegefestigkeit, Zug- und Biegemodule, Schlagzähigkeit und Zugdehnung zeigen – wenn die Werte auch nicht ganz das Niveau von glasfaserverstärktem Polypropylen erreichen.
Die NF-PP-Spritzgussverfahren von drei Unternehmen bzw. Instituten zeigten im Rundtest besonders gute Werte:
- ATO (Agrotechnological Research Institute), Wageningen (NL)
- TITK (Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung), Rudolstadt
- Faurecia Interior Systems, Nentershausen-Dens
Außer Konkurrenz, aber ebenso mit interessanten Eigenschaftsprofilen zeigten sich zwei weitere Verfahren:
- Cellulose-PP-Spritzguss der Firma Faurecia
- Arboform®, Naturfaser-Lignin-Biokunststoff der Firma Tecnaro (bereits kommerziell verfügbar)
Am Markt verfügbar sind bereits zwei NF-PP-Spritzgussverfahren: Die Firma FLZ (Faserlogistikzentrum), Oderwitz und AFT Plasturgie, Fontaine les Dijon (F) produzieren bereits heute Naturfaser-PP-Granulate und setzen sie in ersten Produkten ein. Größere Serienproduktionen werden bereits Anfang 2003 starten.
Schließlich stieß ein spezielles Faserzufuhr-Verfahren, das ATO aus den Niederlanden entwickelt hat, auf großes Interesse. Hierbei können geschnittene Naturfasern in Wirrlage wohl dosiert den Extrudern zugeführt werden.
Zu der nova-Fachkonferenz ist ein umfassender Tagungsband erschienen, der beim nova-Institut für 240 EUR (zzgl. 16% MwSt.) bezogen werden kann. Bitte geben Sie Ihre Bestellung unter contact@nova-institut.de oder unter Tel.: 02233-94 36 84 auf.
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