nova-Interview: Urnen und Fackeln aus NR-Spritzguss oder NR-Strangextrusion!

Schon mehrfach berichtete das Nachrichten-Portal www.nachwachsende-rohstoffe.info über die innovativen NR-Produkte der M. Malok KG. In diesem Beitrag erfährt der interessierte Leser erstmals mehr zu den eingesetzten Rohstoffen und Verfahrenstechniken – Herr Malok erlaubte uns so mit seinen Ausführungen einen informativen Blick “hinter die Ladentheke”!

nova: Aus welchen nachwachsenden Rohstoffen bestehen die “Leipziger FLORALAT®-Urnen” und welches Produktionsverfahren setzen sie ein?

Malok: Die “Leipziger FLORALAT®-Urnen” bestehen aus 100% nachwachsenden Rohstoffen und werden im Spritzgussverfahren hergestellt. Als Matrix verwenden wir sowohl Stärke aus Kartoffeln als auch aus Mais. Zur Verstärkung setzen wir Holzfasern ein, die in den letzten Jahren preisstabiler waren als z.B. Flachs- oder Hanffasern. Der Einsatz von Flachs oder Hanffasern ist in unserem Spritzgussverfahren allerdings auch möglich.

nova: Spritzgießen mit NR ist sehr innovativ – wie ausgereift würden sie Ihr Verfahren beschreiben? Wann haben Sie Ihre Urnen erstmals vorgestellt?

Malok: Mit unserem Spritzgussverfahren können wir maßgenaue Urnen produzieren. Es sind Wandstärken von 1,5mm und einem Fließlauf von 300mm möglich. Wir können kaum Schrumpfungsverhalten messen – geht also gegen 0, und unsere Urnen sind mit jeglicher Wasserfarbe gestaltbar. Die Produktionsabläufe sind standardisiert und wir bieten zurzeit 64 Modelle an. Die “Leipziger FLORALAT®-Urne” habe ich erstmals 1996 auf der Bestattungsmesse in Dresden bei großem Interesse vorgestellt.

nova: Können Sie uns kurz erläutern, welchen Vorteil Ihre “Leipziger FLORALAT®-Urne” gegenüber den konventionell gefertigten Urnen besitzen?

Malok: Die marktüblichen Urnen bestehen aus einer Ascheurne sowie einer Schmuckurne, die aus Metall meist Weißblech gefertigt sind ähnlich einer Thermoskanne, diese verrotten im Gegensatz zu den “Leipziger FLORALAT®-Urnen” nicht. Nach Bestattungsgesetzestext müssen z.B. in Berlin Urnen “biologisch abbaubar” und in Sachsen “verrottbar” sein. Die “Leipziger FLORALAT®-Urne” erfüllt diese Eigenschaften und die Asche wird der Erde wieder zugefügt. Auch aus diesem Grund befürwortet die evangelische Kirche mein Konzept der verrottbaren Urne. Konventionell gefertigte Urnen werden nach der Totenruhe entsorgt, ohne dass – “Asche zu Asche und Staub zu Staub” – gelangt.

nova: Wie beurteilen Sie den Markt und das Käuferverhalten für Ihre “Leipziger FLORALAT®-Urne”?

Malok: Ich will es mal so beschreiben: Das Interesse an meinen Urnen ist auf Messen und Veranstaltungen immer riesig groß – Zitate wie: “Das hätte ich eher wissen müssen” oder “Das ist eine sinnvolle Alternative” bestätigen mich in meiner Produktwahl. Leider ist es so, dass der Tod in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema darstellt, mit dem nicht wirklich geworben werden kann. So setzt sich der Kunde damit auseinander: Begräbnis oder Feuerbestattung – die Urnenwahl rückt in den Hintergrund. Zudem weiß der Kunde oft nicht, dass alternative Angebote vorhanden sind. Die Information und der große Absatzmarkt liegen bei den Bestattungsunternehmen und dort sind meine Urnen oft nicht im Angebot enthalten. Hier setzen die Unternehmen noch auf die drei großen konventionellen Urnenhersteller, die sich nicht Ihr Monopol von einem Kleinanbieter kaputt machen lassen wollen. Auch einige Gemeinden widersetzen sich dem Willen der Kunden und schränken die Urnenwahl ein. In diesem Fall werden Klagen von unserem Unternehmen angestrebt.

nova: Wie sehen Sie in Zukunft Ihre Aussichten, sich am Markt zu behaupten?

Malok: Allgemein ist auf dem Markt mit 45% im gesamten Bundesgebiet und 98% Feuerbestattung in den neuen Bundesländern genügend Potenzial vorhanden. Zudem steigt der Anteil der Feuerbestattung kontinuierlich an.
Ein stärker verbreitetes Wissen über die “Leipziger FLORALAT®-Urne” würde sicher viele Menschen dazu bewegen, sich eine verrottbare Urne als letzte Ruhestätte zu wählen. Denn es besteht der Wunsch, loszulassen und nicht zu konservieren. Wenn die Bestattungsunternehmen die “Leipziger FLORALAT®-Urne” in Ihr Programm aufnähmen, wäre der Absatzmarkt gesichert.

nova: Nun bieten sie seit kurzem auch eine Fackel aus NR an. Was hat es damit auf sich?

Malok: Hierbei handelt es sich um die geschützte Marke “Olympiafackeln®” aus Leipzig. Die Fackeln bestehen – wie die Urnen – aus 100% NR, Stärke und Holzfasern sind biologisch abbaubar. Den Markennamen “Olympiafackeln®” habe ich mir schützen lassen. Diese Fackeln stellen wir im Strangpress- oder Strangextrusions-Verfahren her. Auf dem Weg zu weiteren Serienprodukten ist die Fackel als Zwischenschritt entstanden. Erste Anfragen habe ich auch schon aus Italien erhalten und Testverkäufe bei Stuttgart sowie das Feedback bestätigen die neue Gestaltung und Zusammensetzung der Olympiafackel®.

Schauen Sie einmal auf unsere Homepage – unter www.leipziger-floralat.com werden Sie weitere Innovationen zu NWR finden. Immer unter unserer Philosophie gemäß: “Von der Natur für die Natur”!

nova: Vielen Dank für die freundliche Beantwortung unserer Fragen!

(Vgl. Meldungen vom 2004-02-16 und 2003-01-09.)

Hinweis – Neu! Leipziger FLORALAT®– Fassadenschutz aus nachwachsenden Rohstoffen – s. auch www.floralat.immobilienhilfe.info!

Source

nova-Interview mit Matthias Malok von der XS M. Malok KG zu Urnen und Fackeln aus 100% nachwachsenden Rohstoffen vom 2004-04-07.

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